Argumentationshilfen

Du hast eine Meinung und möchtest dich mitteilen, aber dir fällt es schwer, dich auszudrücken bzw. dich gegenüber deinen KontrahentInnen zu „behaupten“?

Im Freundeskreis, in der Familie oder auch in der Schule kann es bei Diskussionen oft passieren, dass du eine ganz andere Meinung vertrittst, als dein Gegenüber. Oft ist es schwierig, die passenden Worte zu finden, um deine Gedanken auszudrücken und den einfach gestrickten Argumenten/Parolen etwas entgegen zuhalten. Dafür gibt es Argumentationstrainingskurse und einige hilfreiche Tipps, die dir dabei helfen können!

Argumentationstraining gegen (Kriegs-)Parolen

  • In der Konfrontation mit den Parolen ist immer der/die in der Offensive, der/die sich davon abgrenzen will.
  • Es ist ausgesprochen schwierig, Gegenargumente zu vertreten, denn im Gegensatz zu den zugespitzten Schlagworten und Parolen sind die dahinter stehenden Themen umfangreich, komplex und differenziert – und auf Parolen gibt es keine Gegenparolen.
  • Die Ebenen sind gegensätzlich Emotionalität vs. Rationalität sowie Schlagwortartigkeit vs. Komplexität.
  • Logik und direktes Nachfragen können wirkungsvolle Strategien sein.
  • Zu bezweifeln ist die Überzeugungskraft von richtigen Informationen, denn aufgrund der kognitiven Dissonanz werden sie nicht wahrgenommen, sondern einfach „umgedreht“ und passend gemacht.
  • Belehrung schafft Abwehr.
  • Pathetisch und moralisierend vorgetragene Gegenpositionen provozieren Abwehr.
  • Im Gespräch sollten die Lebensumstände der GesprächspartnerInnen mit berücksichtigt und beachtet werden.
  • Jede Form von Überheblichkeit muss vermieden werden.
  • Beim Gespräch soll immer nur eine Argumentationslinie bzw. Bewertungsebene durchgespielt werden, danach eine andere.
  • Wichtig ist es, auf KooperationspartnerInnen zu achten.
  • Entscheidender als die KontrahentInnen sind die mitanwesenden Indifferenten – sie können eher überzeugt werden (red)

Links und Lesetipps

Aktion Courage

Aktion weltoffenes Deutschland

Klaus Peter Hufer (2000): Argumentationstraining gegen Stammtischparolen. Materialien und Anleitungten für Bildungsarbeit und Selbstlernen. Schwalbach: Wochenschau-Verlag.

Kurt Singer (2003): Zivilcourage lernen. Wie man lernt, sich einzumischen. München: Ernst Reinhardt Verlag.

Gerd Meyer, Ulrich Dovermann u.a. (2004): Zivilcourage lernen. Analysen, Modelle, Arbeitshilfen. Tübingen: Institut für Friedenspädagogik.

Stefan Frohloff (2001): Gesicht zeigen! Handbuch für Zivilcourage. Frankfurt/Main: Campus Verlag.