SDG 16: Frieden
Die Sustainable Development Goals sind 17 Ziele, die die Vereinten Nationen 2015 beschlossen haben. Was haben die SDGs zum Thema Frieden zu sagen?
Die UN haben ein eigenes Ziel, Nummer 16, dafür formuliert: „Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern“. Die verschiedenen Aspekte des Ziels sind:
- Reduktion von Gewalt
- freier Zugang zu Justiz
- Rechtsstaatlichkeit
- Korruptionsbekämpfung
- transparente Institutionen
- bedarfsorientierte und inklusive Entscheidungen
- Bekämpfung von illegalen (Waffen-) Geschäften und organisierter Kriminalität
- stärkerer Einbezug von „Entwicklungsländern“ auf internationaler Ebene
- eine legale Identität für jeden
- Zugang zu Informationen
- der Schutz von Grundfreiheiten
- eine verstärkte internationale Zusammenarbeit.
Das Besondere an den SDGs ist, dass sie stark miteinander verwoben sind. Das bedeutet, dass für die Erreichung eines Ziels auch andere Ziele berücksichtigt werden müssen. Andererseits ist das auch eine Herausforderung, weil so die rechtliche Umsetzung sehr komplex wird.
Beispiele
Frieden und Klimaschutz
Unterziel 16.7 fordert eine Entscheidungsfindung, bei der sich auf allen Ebenen möglichst viele Parteien beteiligen können. Ziel 13, „Maßnahmen zum Klimaschutz“, verlangt, dass Klimaschutzmaßnahmen in die nationale Politik einbezogen werden sollen. Weil unterschiedliche Regionen und soziale Schichten verschieden vom Klimawandel betroffen sind, ist eine Voraussetzung für umfassende Klimaschutzmaßnahmen, dass jede*r Einfluss darauf nehmen kann, welche Maßnahmen umgesetzt werden.
Auf internationaler Ebene zeigt sich die Ungleichheit noch viel stärker, da jedes Land vor anderen Herausforderungen steht. Dieser Anspruch findet sich auch im Ziel 16, in dem der Globale Süden, der oft extremere Auswirkungen des Klimawandels erlebt, mehr in die internationale Entscheidungsfindung eingebunden werden soll. Eine inklusive Entscheidungsfindung zum Thema Klimaschutz hat eine besonders große Bedeutung für Frieden, denn der Klimawandel und damit verbundene Auswirkungen stellen ein Sicherheitsrisiko dar. So können Folgen des Klimawandels wie Trinkwasserverknappung, Migration oder Nahrungsmittelknappheit zu Konflikten und Gewalt führen.
Frieden und Bildung
Eine weitere Verschränkung gibt es auch zum Ziel 4 “Hochwertige Bildung”. Dort heißt es im Unterziel 4.7, dass “alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben”. Dazu gehört auch die Bildung einer “Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit” und der “Weltbürgerschaft”. Das Ansprechen von verschiedenen Themen, die über nationalstaatliche Grenzen hinausgehen, z.B. im Rahmen von Global Citizenship Education und der Friedenspädagogik, leistet einen wichtigen Beitrag dazu, eine “Kultur des Friedens” zu schaffen. Das wiederum hat einen positiven Effekt auf die Umsetzung des SDG 16 hat.
An diesen Beispielen ist zu erkennen, wie verwoben die SDGs miteinander sind und welche Herausforderungen überwunden werden müssen, um hier beispielhaft das Ziel 16, Frieden, zu erreichen.
Links und Lesetipps
Learning to live together in peace through Global Citizenship Education
Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
Klimawandel und Konflikte | Krieg und Frieden
Quellen
SDG Resolution der UN Generalversammlung
Bundeszentrale für Politische Bildung – Klimawandel und Konflikte
Bildquelle: commons.wikimedia.org (abgerufen am 22.04.2024)