FAO und WFP

Die FAO (engl. Food and Agriculture Organization, dt. Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation) wurde 1945 gegründet. Sie ist eine Sonderorganisation der UNO mit Sitz in Rom. 

 Im deutschen Sprachraum ist die FAO unter dem Namen Welternährungsorganisation bekannt. Hauptaufgabe und erklärtes Ziel der FAO ist es, den Hunger weltweit zu bekämpfen:

„Achieving food security for all is at the heart of FAO’s efforts – to make sure people have regular access to enough high-quality food to lead active, healthy lives. FAO’s mandate is to raise levels of nutrition, improve agricultural productivity, better the lives of rural populations and contribute to the growth of the world economy.“ 
Die Produktion und Verteilung von landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere von Nahrungsmitteln, soll verbessert und so die Ernährung gesichert werden. Die FAO leistet Entwicklungshilfe und berät Regierungen über Ernährung, Nahrungsmittel, Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei. Außerdem gibt sie regelmäßig Studien zu ernährungspolitischen Themen heraus.

World Food Programme

1991 beschlossen die Generalversammlung der Vereinten Nationen und die FAO die Gründung des sogenannten Welternährungsprogramms WFP (engl. World Food Programme) zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung in Kriegs- und Katastrophengebieten.

Am Beispiel: Mosambik 

Das Programm „Food for Work“ des WFP basiert auf folgendem Prinzip: Arbeit wird mit Lebensmitteln bezahlt. In ehemaligen Kriegsgebieten sollen Nahrungsmittellöhne als Anreiz für SoldatInnen dienen, ihre Waffen abzugeben und in gemeinnützigen Projekten mitzuarbeiten. Auch in dem südafrikanischen Land Mosambik ist das WFP aktiv.
20 Prozent der Bevölkerung sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, 36 Prozent sind mangelernährt. Der Großteil der MosambikanerInnen lebt von der Landwirtschaft. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat weniger als einen Dollar pro Tag zur Verfügung.
Das WFP versucht, der Verarmung und der damit einhergehenden Mangelernährung entgegenzuwirken. Der Agrarmarkt soll aufgebaut werden. Kleinbauern/-bäuerinnen sollen Zugang zum Markt bekommen. Das WFP kauft die Lebensmittel bei lokalen Bauern ein. Jährlich vergibt das Ernährungsprogramm der Vereinten Nationen Lebensmittel im Wert von 30 bis 40 Millionen Dollar.
Von den 36 Millionen Hektar Agrarland werden bisher nur fünf Millionen landwirtschaftlich genutzt. Es fehlt die notwendige Infrastruktur. Internationale Konzerne wie der italienische Erdölkonzern Eni und die brasilianische Petrobas haben das fruchtbare Land bereits für sich entdeckt: zur Erzeugung von Biokraftstoff für Europa. Die Ernährungssituation in Mosambik könnte weiter verschärft werden, wenn für die Lebensmittelproduktion geeignetes Land für Biokraftstoffplantagen genutzt wird. Außerdem fürchten viele Bauern, dass sie ihre Landnutzungsrechte an die internationalen Konzerne verlieren könnten. (red)

Quellen und Links

FAO (Abgerufen am 14.12.17)

WFP (Abgerufen am 14.12.17)

Adelheid Wölfl: Trendiger Diesel und treuer Hunger. In: Der Standard, 16./17. Februar 2008

Wikipedia: Welternährungsorganisation (Abgerufen am 14.12.17)