Ressourcen-Problematik im Darfur-Krieg

Dieser Text entstand im Rahmen des Schulprojektes „WhyWar.at-Darfur“ im Sommersemester 2009 und wurde von folgenden SchülerInnen gestaltet:
Anna Bobenstetter, Theresa Gruber, Sascha Huber, Theresa Steger, Anna Stickler, Tobias Orthner, Daniella Politis, Nikolaus Politis, Paul Ueblagger

Begleitung und Bearbeitung: Redaktionsteam WhyWar.at

In den letzten 30 Jahren ist die Fläche des Anbaugebietes und des Weidelandes im Norden des Sudans wegen zunehmender Wüstenbildung und Bodenerosion gesunken. Das zwang die verschiedenen Volksgruppen aus dem Norden in den niederschlagsreichen Süden zu wandern. Da das Land überall bereits besiedelt war, kam es zu Konflikten. Die Zaghawa waren bei gewaltsamen Landnahmen in den 1980er Jahren zumeist erfolgreicher als die etwas später nach Süden gezogenen anderen Volksgruppen: Meidob oder Berti. Insbesondere infolge der Dürrejahre 1983-1984 geriet durch die Südwanderungen die geografische Gliederung nach Wirtschaftsformen durcheinander. Kamelnomaden in Nord-Darfur, Ackerbauern in der zentralen Region um den Jebel Marra und Rinderzüchter im Süden beanspruchten in der Trockenzeit nun jeweils fremdes Land.

Wasserversorgung in Darfur

Der Konflikt zwischen dem Nord- und Südsudan hat über 20 Jahre gedauert und 4 Millionen Vertriebene hinterlassen, von denen die meisten aus den Nuba-Bergen stammen. Dieses 80.000 km² große Trockengebiet im Zentrum Sudans ging zweigeteilt aus dem Konflikt hervor und wird von der Regierung Sudans kontrolliert. Im Krieg wurde die Grundversorgung zerstört (Gesundheitszentren, Schulen, Wasserversorgung). Die hier lebenden 1,13 Millionen Menschen haben keinen ausreichenden Trinkwasserzugang. Betroffen sind je nach Dorf zwischen 10 und 60% der Bevölkerung. Seit dem Waffenstillstandsabkommen von 2002 hat sich die Bevölkerung in Nuba für einen dauerhaften Frieden eingesetzt.

Die Menschen in den Lagern von Darfur sterben sehr oft an verunreinigtem Wasser und den dadurch verursachten Durchfallerkrankungen. Auf der Suche nach Wasser sterben viele Menschen im Sudan. Durch Austrocknung vieler Wasserstellen sind die Bewohner dazu gezwungen mit ihrem ganzen Hab und Gut weiterzuziehen. Sie sind gezwungen ihre Stämme zu verlassen, um in niederschlagsreiche Gebiete zu wandern. Auf der Suche nach Wasser durch die Wüstengebiete herumirrend sind sie oftmals großen Gefahren ausgesetzt. Allerdings sind die meisten Wasserstellen bereits von anderen Stämmen, Rebellen und Milizen besetzt, die entweder alle erschießen, die zu nahe kommen, oder für Geld oder Vieh ihr Wasser verkaufen. Davon erzählt der Film „Als der Wind den Sand berührte“.

Brunnen retten das Leben

Daher sind viele der dort lebenden Menschen auf die Hilfe von NGOs angewiesen. Zur Verbesserung der hygienischen Bedingungen werden zum Beispiel Latrinen gebaut und Maschinen zur Säuberung des Trinkwassers eingesetzt. Die Caritas baut gemeinsam mit der Diözese El Obeid und einigen Dorfgemeinschaften Brunnen, die tausende Menschen in dieser Region mit frischem Wasser versorgen und vielen Kindern das Leben retten werden. Durst ist ein täglicher Begleiter der Kinder in den Dörfern in den Nuba-Bergen im Sudan. Schmutziges Wasser ist oft das Einzige, was sie zu trinken haben. Durchfall und Fieber sind die Folgen. Für die Kleinsten bedeutet das oft den Tod. Ein Brunnen kann viele Kinder retten. Fast wäre die dreijährige Oslina an einer Durchfallerkrankung gestorben, wie durch ein Wunder hat sie überlebt. Das kleine Mädchen wäre kein Einzelfall gewesen, denn in dem kleinen Dorf in den Nuba-Bergen im Sudan gibt es kein sauberes Trinkwasser. Der nächste Brunnen ist Stundenmärsche entfernt. Die Kinder trinken immer wieder aus Pfützen oder Wasserlöchern, aus denen eigentlich nur Tiere trinken können. Aber der Durst ist größer als die Vernunft.

Unsere Meinung

Durch den Film „Als der Wind den Sand berührte“ wurde uns bewusst, dass die Menschen in Darfur mit den Problemen zu kämpfen haben, die für uns fast unvorstellbar sind. Der Besitz von Trinkwasser ist für uns selbstverständlich, doch die Stämme in Afrika müssen oftmals mehrere 100 Kilometer zurücklegen, um einen Schluck Wasser zu erhalten. Es ist schrecklich wenn man darüber nachdenkt, dass wir mit Trinkwasser die Straßen und Autos reinigen, obwohl das nicht nötig wäre und man damit Menschenleben retten könnte. Wir glauben, dass sich die Menschen unserer Gesellschaft nicht vorstellen können, wie es sein muss tagtäglich Hunger und Durst zu erleiden und ums Überleben zu kämpfen.

Erdöl

Öl spielt eine große Rolle als Darfurs Ressource. Aber auch Gold, Silber und Diamanten werden durch ausländische Firmen gefördert. Die afrikanischen Stämme habe nichts von ihren Ressourcen.

Es wir insbesondere gestritten um Öl zwischen den Rebellengruppen SLA (Sudan Liberation Army) und JEM (Justice and Equality Movement), die für eine gerechte Verteilung der finanziellen Ressourcen und des politischen Einflusses zwischen der Provinz Darfur und der Regierung im Norden des Landes eintreten, und der zentralistischen Regierung. Diese unterstützt die arabische Reitermiliz Janjawid, der schwerste Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, von systematischer Vergewaltigung bis hin zu den als unzutreffend kritisierten Vorwürfen der ethnischen Säuberung. Der Hauptgrund ist sicherlich, dass der Krieg von der Regierung unterstützt wird.

Wie z.B. die Volksrepublik China, die Sanktionen im Weltsicherheitsrat gegen den Sudan verhindert. Es hat einen unersättlichen Hunger nach Rohstoffen aller Art. Besonders groß ist sein Bedarf nach Öl, da es selbst nur über 2% der weltweiten Ölreserven verfügt.

Quellen:

UN Environment Programme: Sudan Post-Conflict Environmental Assessment (abgerufen am 10.1.2018)

Wikinews: Kategorie:Darfur-Konflikt (abgerufen am 10.1.2018)

Haus Rissen Hamburg, 10.9.2007: Historische Gelegenheit für Darfur?

Telepolis, 28.4.2005: Der Aufstieg Chinas zur politischen und wirtschaftlichen Weltmacht.

Wikipedia: Darfur-Konflikt – Ursache wirtschaftlich und ökologisch (abgerufen am 10.1.2018)