Drogenhandel in Kolumbien

Geldmittel, Rohstoffe, Hilfsquellen und Reserven werden als Ressourcen bezeichnet, also alle Rohstoffe und Energieträger. 

Zum Beispiel: Drogenhandel in Kolumbien

Bewaffnete Auseinandersetzungen gibt es in Kolumbien schon seit seiner Unabhängigkeit. Dazu zählen mehrere Bürgerkriege, deren Ursachen vor allem der Drogenhandel, die Landverteilung und die Feindschaft zwischen liberaler und konservativer Partei waren.

Anfänge des Konflikts

Der heutige kolumbianische Konflikt geht auf das Jahr 1964, das Gründerjahr der FARC, zurück und hat seitdem etwa 200.000 Menschenleben gefordert. 3.000 Personen werden jährlich entführt und verschleppt. Beteiligt sind die Guerillagruppen FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und ELN(Nationale Volksbefreiungsarmee), paramilitärische Gruppierungen wie die AUC, die kolumbianische Polizei und das Militär, aber auch die Drogenmafia, deren Gewalt sich sowohl gegeneinander, als auch gegen die Zivilbevölkerung richtet.

Paramilitärische Gruppen

Die FARC und ELN fordern politische, soziale und wirtschaftliche Reformen,  um Grundrechte und politische Opposition zu ermöglichen. Doch führen auch diese dem humanitären Völkerrecht widrige, außergerichtliche Hinrichtungen, Entführungen und Angriffe durch, deren Angriffsziel paramilitärische Gruppen sowie das kolumbianische Militär sind. Mit gewaltsamen Mitteln soll so eine demokratische Gesellschaft erzwungen werden. Die Guerilla sieht sich hierbei im Land als Beschützer der Landbevölkerung gegenüber den paramilitärischen Gruppen.

Wirtschaftliche Lage

Die kolumbianische Wirtschaft lebt traditionell vom Kaffeeanbau und war auch jahrzehntelang von dessen Verkauf abhängig. Einnahmen liefert dem Land nun zusätzlich der illegale Kokaanbau. Die Ursache für den Anbau von und Handel mit Kokapflanze und Marihuana liegen in der neoliberalen Öffnungspolitik Kolumbiens und der darauffolgenden Globalisierung der Märkte für landwirtschaftliche Produkte. Seither mussten Bauern/Bäuerinnen ihre Produkte, wie Mais, Fleisch, Kaffee und Kakao, zu Dumpingpreisen verkaufen und sich zwischen Arbeitslosigkeit, einem Beitreten zur Bürgerkriegsarmee oder dem einzig noch lukrativen Geschäft, dem Drogenhandel, entscheiden. Durch das sinkende Angebot an Kokain steigen die Preise auf dem Schwarzmarkt, wodurch Drogendealer und Waffenexporteure noch besser verdienen.

In Kolumbien kommt es im Zuge der Drogenkriminalität zu fortdauernden Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Weltweit gehört Kolumbien zu den größten Kokain- und Marihuanaherstellern und -lieferanten. Jährlich werden nach Schätzungen etwa 7.500 Tonnen Marihuana, 800 Tonnen Kokain und fünf Tonnen Heroin produziert. Der Umsatz beträgt an die vier bis fünf Milliarden US-Dollar.

Paramilitärische Gruppen entführen Bauern/Bäuerinnen – nicht um den Drogenanbau zu bekämpfen, sondern um die Macht über Handel und Anbau der Kokapflanze zu erlangen.

Plan Columbia

1999 wurde der Plan Columbia von der kolumbianischen Regierung ins Leben gerufen, der dem Militär ermöglicht, in strafrechtliche Aufgaben der Polizei einzugreifen. Dieser wird auch von den USA unterstützt, indem mit finanzieller Hilfe in Milliardenhöhe sowie mit Waffenlieferungen, Hubschraubern und privaten Sicherheits- und Militärfirmen an das kolumbianische Militär Unterstützung geleistet wird. Ziel ist die Zerstörung der Drogenanbaufelder der Bauern/Bäuerinnen durch die Besprühung von Pflanzenvernichtungsmitteln mit dem offiziellen Ziel, die Drogenkriminalität zu beenden. Trotz der Besprühung der Kokaanbauflächen mit Chemikalien hat sich der Verkauf mit Drogen nicht verringert und deshalb liegt der Verdacht nahe, dass es nicht um die Beendigung des Drogenkrieges oder die Zerstörung der Anbauflächen geht, sondern um die Kontrolle darüber, wer den Handel abwickelt.

Gewalt als Folge des Drogenhandels

Der Drogenhandel und die enormen Gelder aus diesem illegalen Wirtschaftszweig haben die Gewalt in Kolumbien dynamisiert und potenziert.Der Drogenkonsum war früher unter der Bevölkerung verschmäht, heute ist er zu einem gesellschaftlichen Trend geworden. Und in Folge des Drogenhandels nimmt auch die nicht politisch motivierte Kriminalität zu. 30.000 Menschen sterben jährlich in den Auseinandersetzungen, davon gehen 80 % auf nicht politische Kriminalität zurück. Die Guerilla und unpolitische, kriminelle Banden fordern Löse- und Schutzgelder der Drogenmafia. Vor allem die Waffen, die aus Nordamerika nach Kolumbien im Gegenzug zum Kokainexport gelangt sind, unterstützen die Kriminalität in den Städten. (red)

Lese- und Filmtipps:

La Sierra ist ein 2005 hergestellter US-amerikanisch-kolumbianischer Dokumentarfilm, der vom Leben dreier jugendlicher Bandenmitglieder des „Bloque Metro“ im Viertel Sierra in der Millionenstadt Medellín erzählt. Die Dokumentation wurde auf mehreren internationalen Filmfestspielen ausgezeichnet.   

Quellen:

Wikipedia: Kolumbien; de.wikipedia.org/wiki/Kolumbien (abgerufen am 10.1.2018)

W&F: Ökonomie der Bürgerkriege – Drogenökonomie und Gewalt in Kolumbien (abgerufen am 7.1.2018)

Konfliktanalyse zu Kolumbien, Bruno Rütsche; www.kolumbien-aktuell.ch/monatsberichte/2.00.html(abgerufen am 7.1.2018)

Bildquelle:

freeimages.com (abgerufen am 10.1.2018)