A-Waffen

Atomwaffen sind Bomben mit radioaktiver Strahlung, die für Menschen entweder tödliche Folgen oder Spätfolgen durch Strahlungsschäden wie Krebserkrankungen, Erbschäden und Missbildungen von Kindern haben können.

Länder, die Atomwaffen besitzen sind: die USA, Russland, Frankreich, GB, China, Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea. Unter Verdacht des Baus von Atomwaffen stehen der Iran und Syrien. Der Atomwaffensperrvertrag (NPT – Non Proliferation Treaty), der 1970 in Kraft tritt, legt fest, dass kein anderes Land außer China, Frankreich, GB, der UdSSR und den USA legal Atomwaffen erwerben oder entwickeln darf. Neben dem NPT, den START-Verträgen zur Reduzierung strategischer Nuklearwaffensysteme und dem Atomwaffenteststoppvertrag gibt es auch nuklearwaffenfreie Zonen. Diese Zonen, beispielsweise in Afrika, in der Antarktis und in Süd- und Mittelamerika verzichten gänzlich auf atomare Waffen, deren Einsatz verheerende unmittelbare und Spät-Folgen hat.

Zum Beispiel: Hiroshima

Es ist der 6. August 1945. Es hat 27 Grad. Es ist windstill. Es ist ein Tag mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel ohne Wolken. Nur drei Flugzeuge sind am Himmel zu sehen. Plötzlich erschallt Fliegeralarm. Die Menschen suchen Schutz vor möglichen Bombenangriffen. Die Überprüfung gibt Entwarnung, es handle sich vermutlich nur um den Erkundungsflug eines amerikanischen Fliegers. Die Menschen gehen nach 30 Minuten Warten wieder an die Arbeit.

Die Japaner ahnen nichts von der tödlichen Fracht an Bord des amerikanischen Fliegers „Enola Gay“, der nach sechsstündigem Flug kurz nach acht Uhr morgens über Hiroshima ankommt. Geplant ist der erste Angriff mittels einer Atombombe auf eine intakte zivile Stadt: Hiroshima. Um 8.15 Uhr klinkt der Bordschütze Tom Feerebee die Atombombe „Little Boy“ aus. Sie detoniert 43 Sekunden später über der 300.000-EinwohnerInnen-Stadt. Die Piloten lenken das Flugzeug fort und sehen den Abwurf der Bombe als Erledigung ihres Auftrags – ohne zu ahnen, welche Auswirkungen dieser auf die BewohnerInnen haben würde.

Ab einer bestimmten Tiefe kommt es zur atomaren Explosion, die Bombe wird automatisch in der Luft gezündet. Dabei wird eine Urankugel gegen einen Uranblock geschossen. Eine Atomexplosion besteht aus mehreren Schüben. Ab einer Höhe von 300 Metern entsteht ein Feuerball, der 4.000 Grad im Inneren hat. Die Atombombe hatte eine Sprengkraft von 20.000 Tonnen TNT. Ein tiefschwarzes Wolkenband rollt auf die Menschen zu. Die Sonne erlischt. Dunkelheit. 10.000 Menschen verglühen innerhalb weniger als einer Sekunde, 70.000 sterben sofort.

Die Menschen fühlen brennende Hitze auf der Haut. Sie erzählen von einem unerträglichen Licht, das man, wenn man ihm den Rücken zudreht, immer noch spüren kann, wie es den Körper durchdringt. Es sind Gamma- und Infrarot-Strahlen, die in menschliche Zellen eindringen und den Körper durchdringen. Die Druckwelle kommt in Schallgeschwindigkeit, 1.200 Kilometer pro Stunde, Fenster und Mauern zerbersten. Kein Gebäude steht mehr, überall brennt es. Hitzewellen brennen Schatten in Stein ein, Körper verdampfen,  Menschen erleiden Verletzungen, Verbrennungen und werden unter Trümmern lebendig begraben. Straßen sind mit verkohlten Leichen übersäht, nackt und verbrannt. Die Haut hängt den Menschen in Fetzen hinunter, ist aufgeschwollen und pechschwarz, sodass man kein Gesicht mehr erkennen kann. Sie irren in alle Richtungen und wissen nicht wohin.

Manche Menschen ertrinken, weil sie Durst haben und von anderen in Teichen erdrückt werden. Schwarzer Regen fällt, er ist radioaktiv verseucht wie auch das Wasser in Bächen und Teichen. Es ist schwarz von dem Rauch und der Asche des Atompilzes. In wenigen Minuten vergiften sich Menschen, die von dem verseuchten Wasser trinken. Auch Menschen, die bei der Explosion überlebt haben, müssen mit Folgeschäden rechnen. Menschen, deren Blutungen nicht gestillt werden können, haben purpurnen Ausschlag, die Haare fallen ihnen aus und sie müssen ständig erbrechen. Tausende sterben durch diese Krankheit, die man „Strahlenkrankheit“ nennt. Diese Menschen haben keine Widerstandskraft mehr, weil die weißen Blutkörperchenals eine Folge der Strahlung in ihrem Körper fehlen.

Es ist die erste Atombombe im Krieg unter dem Befehl von US-Präsident Truman. Japan wird ein Ultimatum zur Kapitulation gestellt. Japan kapituliert nicht, worauf die USA mit einer weiteren Bombe drohen: die Menschen sollten die großen Industriestädte verlassen. Die zweite Bombe wird am 9. August 1945 über Nagasaki abgeworfen. Es werden mehr als 50.000 Tote gezählt. Bis 1950 steigt die Opferzahl aufgrund der Folgeschäden auf nahezu 200.000 an. In der Folge erklärt auch Russland Japan den Krieg. Der japanische Kaiser Hirohito soll entscheiden. Er entscheidet sich für die Kapitulation. (red)

Lesetipps und Links:

Internationale Atomenergie Organisation (abgerufen am 20.1.2018)

Arms Control Association (abgerufen am 20.1.2018)

Atomwaffen von A bis Z (abgerufen am 20.1.2018)

Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (abgerufen am 20.1.2018)

Quellen:

Phoenix Kapitel 5 „Totaler Krieg“ 100 Jahre – Der Countdown 1945 – Die Bombe

Bildquelle:

Flickr.com (abgerufen am 22.5.2018)