SchülerInnen Seite: Welche Rolle spielen die Religionen im Krieg in Darfur?

Dieser Text entstand im Rahmen des Schulprojekts "WhyWar.at - Darfur" im Sommersemester 2009 und wurde von folgenden SchülerInnen gestaltet:
Antonia Meixner, Katharina Promok, Katharina Schwarz, Marlene Lanner, Rebecca Toppisch, Sarah Holztrattner, Teresa Wagenhofer, Tobias Ortner
Begleitung und Bearbeitung: Redaktionsteam WhyWar.at

Die Bevölkerung Darfurs – der Heimat der Fur – besteht aus einer Vielfalt verschiedener ethnischer Gruppen, die neben zahlreichen Naturreligionen zwei Hauptreligionen angehören. Das nördliche Gebiet ist islamisch und das südliche vermehrt christlich.

Der Islam als Staatsreligion

Der Islam ist im Sudan Staatsreligion. Er wird aber in vielen Regionen von naturreligiösen Elementen (Geisterglaube, Tabus, …) beeinflusst. Mit dem Übertritt zum Islam oder Christentum ist gleichermaßen ein sozialer Aufstieg verbunden. Aus afrikanischen Religionen sind in unterschiedlichem Maße Vorstellungen in die beiden abrahamitischen Religionen eingeflossen und haben zu deren vielfältigen Glaubensäußerungen beigetragen.

In der moslemischen Bevölkerung haben sich verschiedene Sufi-Orden (Tariqa) weit verbreitet. Christen im Sudan sind mehrheitlich Anhänger der römisch-katholischen Kirche. Die verschiedenen Religionen spielen im Umgang mit anderen Menschen keine so große Rolle.

Man kann von einem Zugehörigkeitsgefühl zur islamischen Welt sprechen. Im südlichen Teil des Sudan fanden christliche Missionierungsversuche statt, welche sich jedoch nicht durchsetzten. Erst infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen gewinnen Konfliktlinien an Bedeutung, die vor dem Hintergrund auf arabisch sunnitisch islamistischer Prägungen und traditionellen afroislamischen Vorstellungen beruhen. Religiös definierte Konflikte werden jedoch trotz ihrer geringen Ausprägung zunehmend instrumentalisiert.

Im Buch “ Die Sklavin“ arbeitet ein Mädchen namens Mende bei einer arabischen Familie, welche auch Moslime sind. Es gehören beide der gleichen Religion an, jedoch zählt Mende“s Religion minderwertiger, da sie schwarz ist und dem Stamm der Nuba angehört. Sie hat keine Religionsfreiheit und ihr wird das Beten untersagt. Sie soll stattdessen arbeiten. Erst als sie zu einer anderen Familie nach London kommt darf sie ihre Religion wieder frei ausleben und dreimal am Tag beten.
Obwohl es keinen Unterschied zwischen den Religionen der Naturvölker und der Araber gibt, sehen die Araber ihre Religion als besser und wichtiger an.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan#Darfur (abgerufen am 7.1.2018)

http://www.whywar.at/files/3vdnhfmu9m3nedi931.pdf (abgerufen am 7.1.2018)

Nazer, Mende: Die Sklavin. Verlag Knaur. 2001

Bildquelle:

https://www.lovelybooks.de/autor/Mende-Nazer/Sklavin-144766380-w/ (abgerufen am 7.1.2018)