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SchülerInnen Seite: Die Rolle der Religionen im Afghanistankrieg

Aufgrund der zentralen Lage fand man in Afghanistan in der Antike und im frühen Mittelalter viele verschiedene Religionen vor.

Neben der Religion des Zarathustra und verschiedenen Formen des Hinduismus, lebten auch viele Buddhisten dort. Der Buddhismus ist auch die Religion, die später, unter der Kuschan-Dynastie, zur beherrschenden Religion wurde. Es sind auch jüdische Kolonien nachweisbar und außerdem waren der Mänichäismus und das Christentum verbreitet. Dies änderte sich aber in der ersten islamischen Eroberungswelle im frühen 8. Jahrhundert nach Christus und sowohl die religiöse Vielfalt als auch die Monumente, aus dieser Zeit, als der Buddhismus die führende Religion gewesen war, zerstört. „Eingeführt“ wurde der Islamismus vermutlich von den Briten. Um das Land zu unterwandern, schleusten sie angeblich extreme Prediger des Islam ein und wollten so den vorherrschende Religion verdrängen.

Welche Religionen gibt es in Afghanistan?

Die wohl weit verbreiteste Religion in Afghanistan ist der Islam. 99% der Bevölkerung sind Muslime. Vier Fünftel sind hanafitische Sunniten und ein Fünftel imamitische Schiiten.
Sunniten und Schiiten sind Religionsgruppen die in den meisten Staaten des Nahen Ostens vertreten sind. Schiiten glauben an Imame, von Gott ausgewählte Leiter, die übermenschliche Kräfte haben. Imamitische Schiiten glauben an 12 Imame, wobei der 12. noch lebt. Sunniten glauben nicht an Imame.

Islam in Afghanistan:

• Der Islam wurde immer mit mehreren Unterbrechungen sehr konservativ gelebt
• Frauen gingen vor allem in Städten nur mit Ganzkörperschleier (Burqua) aus dem Haus
• 2001 wurde die Burquapflicht aufgehoben, jedoch ist die Burqua immer noch die meist getragene Kleidung für Frauen
• Die Blaue Moschee in Mazarr-i-Sharif ist die bedeutendste muslimische Wallfahrtsstätte.
• Neben den Muslimen gibt es auch über 20.000 Hindus. Wobei die religiösen Minderheiten nur noch in den großen Städten zu finden sind.

Geschichte der Juden in Afghanistan:

• Juden lebten schon seit der Antike in Afghanistan, jedoch wurde ihre Anzahl durch Verfolgung stark verringert
• Der Name Afghanistan stammt von Afghana, dem Enkel König Sauls
• Die meisten afghanischen Juden leben heute in Israel, New York City in Flushing, Forrest Hills, Jamaika und Queens
• Ein letzter Jude lebt nun in Afghanistan namens Zebulon Simentov

Inwiefern beeinflusst die Religion gesellschaftliche Verhältnisse in Afghanistan?

Durch den starken Fundamentalismus der Taliban wurde die Bevölkerung Afghanistans stark unterdrückt. Besonders die Frauen waren Opfer. Der Islam wird auch durch den Einfluss der Taliban noch immer stark konservativ gelebt. Das Tragen der Burqua ist zwar nicht mehr Pflicht, aber er wird meistens immer noch getragen, wenn auch nur wegen dem Schutz gegen Missbrauch.

Die Führungsschicht Afghanistans stellen bis heute die Paschtunen dar. Sie sind sunnitische Muslime, die von der oberen Schicht aus, das gesellschaftliche Verhältnis geprägt haben.

Besonders interessant ist die Stammesgliederung der Paschtunen:

• Die einzelnen Stämme, Unterstämme, Clans und Subclans sind in ein kompliziertes, vielstufiges genealogisches System eingeordnet, das seinen Ursprung in Qais Abdurrashid Pashtun hat, dem legendären Ahnherren der Paschtunen zur Zeit Muhammads.
• Ethnologen bezeichnen die insgesamt gut 35 Millionen Paschtunen in Afghanistan und Pakistan als die größte noch bestehende Stammesgesellschaft der Welt.

Welche Bedeutung haben Religionen für die Rechtfertigung des Krieges?

Die Taliban sind ein religiös- politisches Machtsystem mit dem Ziel, nach dem ursprünglichen Modell des Islams einen Gottesstaat zu errichten. In einem islamischen Land herrscht religiös begründeter Fatalismus, eine Schicksalsergebenheit. Um diese Re-Traditionalisierung durchzuführen, werden Menschenrechte ignoriert. Jugendliche werden einer strengen islamischen Gehirnwäsche unterzogen und die moderne „Elite“ ins Exil getrieben oder ermordet.

Gibt es Formen des Fundamentalismus in Afghanistan?

In Afghanistan gibt es Fundamentalisten und zwar die Taliban. Die Taliban sind den Wahabiten nicht unähnlich, die sich durch militante Intoleranz gegen alle Nicht-Wahabiten auszeichneten. Die Taliban richtete einige Regeln ein:

• Verbot von Kameras
• Verbot von Kino, Fernsehen und Radio
• Verbot von Internet
• Verbot von Zeremonien
• der Staatskalender nach dem Sonnenjahr wurde abgeschafft
• Frauen wurde die ärztliche Behandlung, die nur von weiblichen Ärzten durchgeführt werden darf, nur in Begleitung eines Mannes erlaubt

Die Taliban verletzten einige Menschenrechte nur um ihre Wahrheit zu vertreten und scheinen vor nichts zurückzuschrecken. Mädchen war es verboten, zur Schule zu gehen. Viele Schulen wurden geschlossen, worauf die Mädchen, wenn überhaupt, nur noch im Privaten unterrichtet wurden. Frauen in Kabul durften nicht mehr ihre Berufe ausüben und saßen immer häufiger als Bettlerinnen in Burquas auf der Straße. Da durch die Wirren des Krieges allein in Kabul ca. 30.000 Frauen als Witwen ohne jegliche männliche Verwandtschaft lebten, hatten diese Frauen meist keine andere Chance, als zu betteln, um ein wenig Geld zum Überleben aufzutreiben.

Quellen:

· Wikipedia: Islamische Kultur. http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Kultur (abgerufen am 7.1.2018)
· Wikipedia: Afghanistan. http://de.wikipedia.org/wiki/Afghanistan  (abgerufen am 7.1.2018)
· Inwent.org: http://www.inwent.org/v-ez/lis/afghanistan/seite4.htm (abgerufen am 1. Juli 2008)
· Wuestenfuchs: http://www.wuestenfuchs.com/afg/all/kund_rel.html (abgerufen am 1. Juli 2008)
· Wikipedia: Judentum http://de.wikipedia.org/wiki/Judentum (abgerufen am 7.1.2018)
· Wikipedia: Taliban. http://de.wikipedia.org/wiki/Taliban (abgerufen am 7.1.2018)