SchülerInnen Seite: Welche historischen Hintergründe gibt es im Afghanistankrieg?

Dieser Text entstand im Rahmen des Schulprojektes "WhyWar.at-Afghanistan " im Sommersemster 2008 und wurde von folgenden SchülerInnen gestaltet:
Fabian Heuberger, Anna Hofer, Julius Mätzler
Begleitung und Bearbeitung: Barbara Rodinger

Der islamische Staat befindet sich nun mehr seit 23 Jahren in einem permanenten Kriegszustand.

Afghanistan gehörte laut einer UNO-Definition Anfang der 1970er Jahre zu den 25 ärmsten Ländern der Erde. Das Land war wirtschaftlich kaum entwickelt. Die sozialen Lebensbedingungen waren von Armut und Hunger geprägt und entsprachen in ihrer komplexen Problematik den politischen und wirtschaftlichen Zuständen.

Erster anglo-afghanischer Krieg

Die Britische Kolonialmacht griff 1839-1842 Afghanistan an, um das Land zu erobern und als Teil des Britischen Imperiums in Indien einzugliedern. Die anglo-indische Armee traf in Afghanistan nur auf sehr schwachen Widerstand der kurzerhand niedergeschlagen wurde. Die Briten besetzten Afghanistan zwar, doch ihre Ziele konnten sie nicht durchsetzen. 1842 kam es zwischen England und Afghanistan zu einem Waffenstillstand und England erklärte sich bereit seine Truppen abzuziehen. Doch auf ihrem Heimweg wurden die Truppen auf dem Khyper Pass angegriffen und alle 15.000 Soldaten plus deren Familien starben. Dieser militärische Verlust frustrierte die britische Kolonialregierung und erschwerte ihre Bestrebungen, wie zum Beispiel die Kontrolle der Handelswege in Zentralasien. Der Angriff verärgerte auch viele Inder, denn die Britische Armee bestand zu einem Großteil aus Indern.
Angestachelt durch den Frust, erklärte England 1878 Afghanistan erneut den Krieg. (Den zweiten anglo-afghanischen Krieg)

 

Zweiter anglo-afghanischer Krieg

Obwohl die Afghanen kleine militärische Siege verzeichnen konnten, wurde der Widerstand erneut niedergeschlagen und die Hauptstadt Kabul aus Rache niedergebrannt. Als König wurde eine Britische „Marionette“ eingesetzt und die Außenpolitik wurde von den Briten geleitet. Wegen zahlreicher Aufstände wurde das Land 1893 durch die Durand Linie geteilt.

Dritter anglo-afghanischer Krieg

Im Mai 1919 startete Afghanistan einen letzen Versuch sich von Britannien zu befreien. Dies führte schließlich durch geschicktes Verhandeln der afghanischen Diplomaten unter Amanullah Khan zum „Vertrag von Rawalpindi“. Am 8. August wurde Afghanistan von Britannien als eigenständiger und unabhängiger Staat anerkannt. Nun war Afghanistan seit 60 Jahren wieder frei.

Kalter Krieg, 1979-1989

Auf Ersuch der DVPA (Demokratischen Volkspartei) marschierten sowjetische Truppen im Dezember 1979 in Afghanistan ein, um die bestehende sozialistische Herrschaft zu sichern. Auch ein Übergreifen der islamischen Widerstandsbewegung auf sowjetische Gebiete sollte verhindert werden. Aus sowjetischer Sicht war die militärische Intervention völkerrechtlich mit dem Freundschafts- und Beistandspakt von 1978 legitimiert, stieß jedoch außerhalb des Warschauer Paktes auf entschiedene Ablehnung.

Die sowjetischen Soldaten (insgesamt mehr als eine halbe Millionen von 1979-1989) sollten den offenen Bürgerkrieg beenden, den fortschreitenden Zerfall Afghanistans verhindern und den Fortbestand einer handlungsfähigen prosowjetischen Regierung in Afghanistan sichern. Diese Ziele wurden trotz des intensiven militärischen Engagements nicht ansatzweise erreicht und der zunächst innerafghanische Konflikt weitete sich auf internationaler Ebene aus.

Quellen: