Zeitungen und Zeitschriften

Zum Thema Krieg informiert eine unzählige Auswahl von Zeitungen und Zeitschriften, die in ihrer Qualität und Art und Weise der Berichterstattung sehr unterschiedlich zu beurteilen und zu gebrauchen sind.

Im Prinzip ist jede Information aus einem Printmedium von Bedeutung, wenn es gelingt, sie kritisch zu lesen. Zu beachten sind u.a. folgende Fragen:

Welche politischen Interessen haben die HerausgeberInnen? Stehen Sie in einem Nahverhältnis zu kriegsführenden Parteien, Regierungen oder ethnischen, politischen oder religiösen Gruppen? Bestehen Abhängigkeitsverhältnisse zu von Krieg profitierenden Firmen (z. B. in Formen von Inseraten)

In welcher Situation befinden sich die JournalistInnen? Berichten sie vor Ort oder sind sie von Agenturen abhängig? Sind sie freie Journalisten oder gehören sie einem Redaktionsteam an? Stehen sie in finanzieller oder struktureller Abhängigkeit von Militärs oder Regierungen (z. B. Embedded Journalists?)

Welche Qualität besitzen die Quellen? Legt der Autor die Quellen offen? Stammt die Information von Presseagenturen, von anderen Zeitungen, von mündlichen Quellen? Werden Vermutungen angestellt?

Wie schätze ich die Qualität der Berichterstattung ein? Deutet sie auf eine objektive oder subjektive Herangehensweise hin? Werden Stereotype und Feindbilder verwendet? Überwiegen Bilder und Headlines? Werden Namen genannt und Vorverurteilungen getätigt?

Unterschiedliche Formen von Printmedien

  • Tages- und Wochenzeitungen:
    Vorteile: Aktualität, redaktionelle Stabilität, Kontinuität und Einschätzbarkeit, teilweise hohe journalistische Qualität, Möglichkeiten von Interaktion durch Leserbriefe und Postings;
    Nachteile: teilweise mangelnde Qualität im Boullevardsektor, tagespolitische Sachzwänge wie Zeitmangel und Konkurrenzdruck, Abhängigkeit von Inserenten
  • Illustrierte und Magazine:
    Vorteile: Tiefenberichterstattung, Hintergrundberichte, stärkere Betonung von Anschaulichkeit und Authentizität der Reportagen, mehr Zeit für Recherche;
    Nachteile: Bilderlastigkeit, Tendenzen zu Ästhetisierung und manipulativen Techniken, Abhängigkeit von Inserenten
  • Fachzeitschriften:
    Vorteile: Hohe fachliche Qualität, Spezialisierung, Hintergrundberichte, weiterführende Hinweise und Literatur, gute Archivierung und Katalogisierung
    Nachteile: Textlastigkeit, ausgeprägter Fachjargon, Abhängigkeit von politischer, militärischer, ökonomischer Lobby
  • Bulletins:
    Vorteile: Hintergrundberichte, Einblicke in Arbeit vor Ort, hohes Engagement der Redaktion, Authentizität, Verweise und Links
    Nachteile: hohe Subjektivität, Qualität der redaktionellen Beiträge und des Layouts, Textlastigkeit

Zu beachten ist außerdem, dass nahezu jedes Printmedium auch parallel über eine Online-Berichterstattung sowie über ein mehr oder weniger umfangsreiches Online-Archiv verfügt, die teilweise auch kostenpflichtig sind. (red)

Ausgewählte Beispiele: (deutschsprachig)

Tages- und Wochenzeitungen

Der Standard
Die Furche
Die Presse
Die Welt
Die Zeit
Frankfurter Allgemeine
Kurier
Neue Zürcher Zeitung
Salzburger Nachrichten
Süddeutsche Zeitung
Taz

Illustrierte und Magazine

Stern
Focus
Profil
Format
News
DerSpiegel
International Herald Tribune

Fachzeitschriften

Wissenschaft und Frieden
Friedensforum – Deutschland
Friedensforum (Schlaining)
Südwind – Entwicklungspolitik
Civitas – Zeitschrift für Gesellschaftund Politik
Zeitschrift: Internationale Politik und Gesellschaft
ÖZP – Österreichische Zeitschrift für Politik
Internationale Politik und Gesellschaft (IPG): Zeitschrift für internationale Beziehungen, globale Trends und Länderanalysen
Das Parlament
Graswurzel Revolution: Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft
Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft
Europa digital: aktueller Pressespiegel zum Thema Europa und EU (aktuelle News zu lesen)

Bulletins

Guernica
Der Kranich
Spinnrad
pax christi
friZ – Zeitschrift für Friedenspolitik

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