Filme zu „Krieg und Frieden“
Am Beispiel:
In Kriegsfilmen werden kriegerische Auseinandersetzungen, Konflikte und Kriege des 20. Jahrhunderts als Thema oder als Hintergrund – meist im Rahmen einer persönlichen Lebensgeschichte oder des Kampfes eines Helden um sein Schicksal – gezeigt.
Dokumentarfilme gelten jedoch nicht als Kriegsfilme. Auch müssen Filme, die kriegerische Elemente besitzen, nicht als solche gelten. Filme, die Konflikte vergangener Jahrhunderte thematisieren, werden demnach als Historienfilme bezeichnet (z. B. „Alexander“, „Master und Commander“).
Der Hauptdarsteller in einem Kriegsfilm ist meist entweder ein Held, der sich im Krieg und der Armee als Soldat beweisen muss, oder eine Gruppe, die sich während des Filmes zu einer Einheit entwickeln soll. Dabei besteht die Gefahr der Idealisierung von Krieg, Soldatentum und militärischen Gemeinschaften. Um einen Kriegsfilm möglichst spannend darzustellen, werden wie in Actionfilmen besonders spektakuläre audio-visuelle Effekte und Stunts verwendet.
Neue Kriegsfilme inszenieren die Verletzlichkeit des menschlichen Körpers und die Möglichkeit seiner Vernichtung, wohingegen Kriegsfilme aus den 80-er Jahren die männliche Körperkraft und den archaischen Krieger darstellten.
Einerseits werden in Kriegsfilmen fiktionale Handlungen gezeigt, andererseits aber auch reale Konflikte und Kriege dargestellt.
Kriegsfilme wollen eine klare Botschaft vermitteln und sollen bei dem/der ZuseherIn durch Gewaltszenen Faszination auslösen. Der Feind im Film soll möglichst negativ dargestellt und eine klare Grenze zwischen den „Guten“ und den „Bösen“ gezogen werden. Gewaltakte werden in Großaufnahme gezeigt und Helden als Retter der eigenen Nation eingesetzt. Gewalt, Tod und Leid wird dabei als unausweichlich und notwendig dargestellt.
Der Antikriegsfilm thematisiert hingegen Kriege, die bewusst negative Aspekte und Folgen eines Krieges darstellen (z. B. „Full Metal Jacket“, „Jarhead“). Antikriegsfilme wollen über historische Kriegsgeschehnisse informieren und so Kriegserlebnisse direkt erfahrbar machen. Kriegsgründe werden hinterfragt, menschliche Schicksale gezeigt und authentisch dargestellt. In Antikriegsfilmen werden die Akteure des Films für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen und das Leben als höchstes Gut geachtet.
Die Grenze zwischen Antikriegs- und Kriegsfilmen ist oft schwer zu ziehen und verschwimmt gelegentlich. Sowohl Kriegs- als auch Antikriegsfilme wollen bei dem/der ZuseherIn Emotionen wecken, Trauer und Betroffenheit auslösen.
Die Rolle, die Regierungen bei der Produktion von Kriegsfolgen spielen, sei hierbei nicht zu vergessen. So genehmigt bzw. fördert das Pentagon als Produktionspartner Hollywoods Kriegsfilme lediglich, wenn sie den entsprechenden Vorstellungen entsprechen. So dienen weltweit viele Kriegsfilme indirekt oder beabsichtigt auch der Rechtfertigung bzw. der propagandistischen Vorbereitung von Kriegen.
Filme, die sich den Kriegsfilm zum Thema machen
- Live aus Bagdad
- Salvador
- Wag the Dog
- Welcome to Sarajewo
Quellen, Links und Lesetipps
Christian Büttner, Joachim von Gottberg, Magdalena Kladzinski (Hg.) (2005): Krieg in Bildschirmmedien. Zur politischen Orientierung Jugendlicher zwischen Inszenierung und Wirklichkeit. München: Kopaed.
G. Sommer, A. Fuchs (2004): Krieg und Frieden – Handbuch der Konflikt- und Friedenspsychologie. Weinheim: Beltz.
Wikipedia: Kriegsfilm; Bearbeitungsstand: 2.1.2008, 14:21 UTC. (abgerufen am 04.01.2008)