Marjane Satrapi: Persepolis

Wie viel weißt  du über den Iran und die Geschichte dieses Landes? Kennst du die Geschichte des Schahs oder der islamischen Revolution, die 1979 im Iran stattfand? „Persepolis“ gibt dir die Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren – und zwar aus der Sicht eines iranischen Mädchens, der Autorin selbst. Sie macht sich so ihre Gedanken über das Kopftuch, die Religion im Allgemeinen und die Gesellschaft, die davon bestimmt ist. Und all das wird in Form eines Comics erzählt!

Marjane Satrapi wurde 1969 im Iran geboren und wuchs in der Hauptstadt Teheran auf. Als vierzehnjähriges Mädchen wird sie, aufgrund der politisch unruhigen Situation im Iran, alleine nach Wien geschickt, um dort in die Schule zu gehen. Einige Jahre später zieht sie nach Paris und lebt dort als Kinderbuch-Illustratorin. Als sie in Frankreich immer wieder auf Vorurteile gegenüber dem Iran stößt, beschließt sie, die letzten zwanzig Jahre ihres Landes – und das Leben seiner Bevölkerung – als Comic zu beschreiben.

„Persepolis“ ist eine Autobiographie und Familiengeschichte, aber der Comic weist auch auf größere, historische Zusammenhänge hin und erzählt auf eine leicht zugängliche, anrührende und humorvolle Weise die Geschichte des Iran sowie die Situation der Bevölkerung in diesem vom Islam geprägten Land. Zwischen fundamentalistischer, religiöser Repression, Krieg und materieller Not, geht es um den Versuch, in diesem Alltag eine gewisse Normalität aufrechtzuerhalten. Zwischen dem kleinen Mädchen Marjane und dem Leser entsteht eine Beziehung, ein Verstehen, trotz möglicher, kultureller Unterschiede. Durch alltägliche Anekdoten lernen wir sie und ihre Gedanken kennen: Wie war es, als das Tragen des Kopftuchs in der Schule zur Pflicht wurde? Wir erfahren über ihre Beziehung zu den Eltern und FreundInnen und sind Teil ihrer Träume für bzw. über die Zukunft des Landes. Marjane Satrapi schildert all das mit entwaffnender Klarheit und einer direkten Bildersprache.

„Persepolis“ ist bereits auf sechs Sprachen erschienen und einer der meistdiskutierten Comics der letzten Jahre. 2007 wurde der Comic auch verfilmt. (red)