Kinderheim Nepal

Während der letzten zehn Jahre hatte Nepal eine zahllose Anzahl von Kindern zu bezeugen, die verwaisten oder mit nur einem Elternteil ihr Leben bestreiten müssen. Grund dafür ist zum einen die dem Kastensystem zugrunde liegende Diskriminierung, als auch die Auswirkungen des zehnjährigen Bürgerkrieges. Für einige dieser Kinder gründeten Doris und Rupert Huber 2005 das nepalesische Kinderheim„New Aama Nepal“ in Kathmandu. Diese uneigennützige und soziale Einrichtung ist vom Staat unabhängig und finanziert sich ausschließlich aus Spenden. 

Die Anfänge

Ursprünglich befand sich das Heim in einem anderen Stadtteil und stand nicht unter der Aufsicht und dem Schutz der Familie Huber, sondern der eines deutschen Großindustriellen, der regelmäßig gesammelte Spendengelder nach Nepal überwies. Dort aber herrschten chaotische und korrupte Zustände die es zuließen, dass die Spendengelder, die zum Teil auch von den Eltern der Kinder stammten, anderen Menschen und nicht den Kindern zugute kamen. Auch war die Aufnahme der Kinder nicht ordnungsgemäß geregelt und die Grundversorgung mangels Nahrungs- und hygienischer Mittel und nicht ausreichend. Bald musste das Kinderheim zusperren.

Mit sechs Kindern öffneten die Hubers ein Kinderheim mit Hilfe von nepalesischen Freunden, doch bald fanden sie heraus, dass die Aufnahmekriterien für die Aufnahme der Kinder höchst dubios waren. Die Kinder kamen meist aus entlegenen Gebieten und oft konnte nicht nachgewiesen werden, ob die diese tatsächlich Waisen waren, oder aus wirklich bedürftigen Familien stammten. In der heißen Phase des Bürgerkriegs im März und April 2005 war die Beschaffung von Nahrungsmittel und anderer notwendiger Güter praktisch unmöglich. Aus diesem Grund und der undurchsichtigen Vorgänge, die sich im Heim abspielten, entschied sich die Familie Huber, die Institution in die Nähe ihres Wohnortes zu übersiedeln. Der Chairman als auch der Geschäftsmann boykottierten den Umzug, wodurch der Hälfte der dort untergebrachten Kinder nicht erlaubt wurde in das neue Heim einzuziehen. Da ihre Papiere nicht ausgehändigt wurden und sie keine Eltern oder Verwandten hatten, die den Umzug bestätigen konnten, mussten sie weiter in den chaotischen Zuständen des alten Heims leben.

Neugründung

„New Aama Nepal“ wurde das neugegründete Heim genannt. Von da an sorgten Doris und Rupert Huber selbst für die Transparenz der Organisation und Aufnahmeregelung, änderten die Statuten und ließen die Papiere der Kinder verifizieren.

Die Kinder konnten nun die qualitativ hochwertigere Privatschule besuchen, in der gehobener Standard herrschte und es genaue Vorgaben bezüglich der Essens- und Gesundheitsversorgung gab. Weiters wurde ein neuer Vereinsstandard gebildet, der ausschließlich aus bekannten und vertrauenswürdigen Leuten bestand.

Ein großes Anliegen war auch, die gesellschaftliche Situation in den Griff zu bekommen, da durch die Demokratisierung sich alte Strukturen in Veränderung befanden. Die Struktur der Gesellschaft ist immer noch in Ethnien unterteilt. Die Hauptgruppe bilden hierbei Bramahnen und Chetri, weiters Newari, tibetisch und mongolisch Stämmige, Rai und Limbu, so wie einige andere. Doris und Rupert holten sieben Vertreter der größten Ethnien in ihren Vorstand, um die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder als auch die Repräsentation nach aussen besser vertreten zu können.

Der nächste Schritt bestand darin, die Kinder auch aus der Umgebung aufzunehmen. So wurde eine Initiative für die direkte Umgebung ins Leben gerufen. Für die staatliche Schule wurden staatliche Englischlehrer fürs Gemeinwohl gesponsert.

Bei der Aufnahme von Kindern aus der näheren Umgebung wurde folgendermaßen vorgegangen: Die Hubers machten regelmäßig Hausbesuche und führten Gespräche mit betroffenen Familien und deren Nachbarn. Auch mussten sie das Personal zur Gewährleistung der Transparenz regelmäßig kontrollieren und dem Neid des Personals erzieherisch entgegenwirken. Die Auswahl des Personals wurde so gestaltet, dass sie nur qualifiziertes Personal aufnahmen, welches dringend Arbeit benötigte. So wurde auch eine ganze Familie im Heim aufgenommen.

Aktuell

Zur Zeit (Jänner 2008) wohnen 35 Kinder im Heim, davon Waisen, Behinderte und Kinder von allein erziehenden Müttern. Ein paar der Kinder ist nicht im Kinderheim untergebracht und erhält lediglich Schulgeld.

Neu ist, dass ein Joint Venture Programm in der Durchführung ist – ein Hotel bietet bereits Ausbildungsplätze für Heimkinder mit Schulabschluss an.

Spenden

„New Aama Nepal“ freut sich über einmalige Spenden, sowie über Menschen, die eine Patenschaft für ein Kind übernehmen möchten. Die Förderung für ein Kind beträgt vierzig Euro pro Monat. Der Förderer erhält den Fotografien und den Lebenslauf des Patenkindes, welcher genaue Information über seine Herkunft und Geschichte enthält. Sind die Kinder schon älter,kann der Spender mit seinem Patenkind regelmäßigen Briefkontakt unterhalten. Seit neuem gibt es auch ein Sponsorennetz, in dem sich Förderer austauschen können.

Auch Schulen und Schulklassen können eine Patenschaft unternehmen. Zur Zeit unterstützt eine schwäbische und eine berliner Schule das Kinderheim. (red)

 

Kontakt und Bankverbindung

Doris und Rupert Huber
e-mail: rupertahuber[at]web.de, butodoris[at]web.de
oder aamanepal[at]wlink.com.np

Bankverbindung Deutschland:
Kreissparkasse Altotting-Burghausen
Kontoinhaber: Rupert Huber
Kontonummer: 11076601
BLZ: 71051010
Verwendungszweck: New Aama Nepal (im Falle einer Patenschaft auch den Namen des Paten angeben)

Bankverbindung Österreich
Salzburger SparkasseBank AG
Kontoinhaberin: Doris Huber
Kontonummer: 01400449330
BLZ: 20404

 

 
 

Links und Lesetipps

www.nepalnews.com

Quellen

Interview mit Doris Huber

Folder „New Aama Nepal“ – auf Anfrage erhältlich