Am Beispiel: Tadschikistan

Historischer Hintergrund

Im Zuge der Auflösung der Sowjetunion wurde Tadschikistan im August 1991 zur unabhängigen Republik. Verschiedene Identitätsgruppen kämpften um die neue Macht, die die frisch gezogenen politischen Grenzen Tadschikistans ermöglichten. Vor allem VertreterInnen des ehemaligen kommunistischen Regimes, sowie prodemokratische oppositionelle kämpften um die Spitze der Regierung. Durch betrügerische Wahlen gelangten kommunistische PolitikerInnen in die Regierung, und unterdrückten die Opposition. Der Konflikt endete in einem BürgerInnenkrieg.

Aufbau des inoffiziellen Dialogs

1993 initiierte ein erfahrenes unabhängiges Team aus US-AmerikanerInnen und RussInnen einen inoffiziellen Dialog, der einflussreiche Menschen mit engen Kontakten zur Regierung und der Opposition zur Kommunikation verhelfen sollte. Die so entstandene Gruppe hat sich bis 2001 über 30 mal getroffen und über diese Zeitspanne einen wichtigen Teil im Friedensprozess Tadschikistans geleistet.

Friedensabkommen

Aus den ersten dieser Treffen wurden drei TeilnehmerInnen später in das Verhandlungsteam entsandt. Mit dem Friedensabkommen 1997 gelangten fünf der TeilnehmerInnen der Konfliktlösegruppe in die Kommission für Nationale Versöhnung, um die Umsetzung des Abkommens zu kontrollieren.

Fazit

Bei diesem Beispiel einer Dialoggruppe wird deutlich, dass eine inoffizielle Diskussion zwischen den VertreterInnen von Parteien, die miteinander in Konflikt stehen, und der Unterstützung eines unabhängigen Teams, Vertrauen aufgebaut und das gegenseitige Verständnis erhöht werden kann. (red) 

Links:

Tadschikistan: Bundeszentrale für politische Bildung (abgerufen am 13.5.2018)

Quelle:

Gert Sommer/ Albert Fuchs (2004): Krieg und Frieden. Handbuch der Konlikt- und Friedenspsychologie. Weinheim: Beltz Verlag  S.480f.

Bildquelle: wikipedia.org (Von ByRei-arturptenRei-artur blog – Original by User: Vardion)