Konfliktkultur entwickeln

Unter Konfliktkultur versteht man faire Chancen für die Artikulation und den Ausgleich unterschiedlicher Interessen. Es besteht die Bereitschaft zu einer produktiven Auseinandersetzung mit Konflikten. Kompromissorientierte Konfliktfähigkeit und Toleranz sind Merkmale politischen Handelns.

Wie kann man Konfliktkultur entwickeln?

Konflikte und Gewalt gibt es nicht nur im persönlichen Bereich, sondern auch zwischen Gruppen, Parteien oder zwischen unterschiedlichen Ethnien, Religionen, Völkern und Staaten. Nach dem norwegischen Friedensforscher Galtung lautet die maßgebliche Botschaft: Die Konfliktparteien selbst müssen diese Prozesse in Angriff nehmen, doch andere können helfen, Vorschläge machen oder Trost spenden. Die Dritte Partei, Gott, der Staat, die Internationale Community oder Vermittler, Schlichter und Schiedsrichter jeglicher Art sollten Konflikthelfer sein, nicht Konfliktmanager oder, was noch schlimmer wäre, Konfliktdiebe.

Ein Konflikt ist ein Signal, dass etwas nicht stimmt, eine Chance zur Verbesserung. Eine gewaltfreie Konfliktaustragung kann gelingen mit der Bereitschaft beider Seiten, sich darauf einzulassen und mit der anderen Konfliktpartei über Gefühle, Inhalte, Bedürfnisse, Interessen usw. zu sprechen. Das Denken in Sieg und Niederlage verschwindet zugunsten der gemeinsamen Einsicht, dass ein Problem besteht, das zu lösen versucht wird. (red)

Lesetipps und Links

Berghof Foundation (abgerufen am 13.5. 2018)

Konflikttransformation mit friedlichen Mitteln (abgerufen am 13.5. 2018)

Internationaler Versöhnungsbund (abgerufen am 13.5. 2018)

Institute for Integrative Conflict Transformation and Peacebuilding (abgerufen am 13.5. 2018)

Bund für Soziale Verteidigung (abgerufen am 13.5. 2018)

Hessische Stiftung für Frieden und Konfliktlösung (abgerufen am 13.5. 2018)

Werkstatt für Gewaltfreie Aktion Baden (abgerufen am 13.5. 2018)

Günter Gugel/Uli Jäger (1999): Global Handeln für Frieden und Entwicklung. Voraussetzungen, Ansätze, Beispiele. Tübingen: Verein für Friedenspädagogik Tübingen e. V.

Uli Jäger (1996): Soft Power. Wege ziviler Konfltikbearbeitung. Ein Lern- und Arbeitsbuch für die Bildungsarbeit und den Unterricht. Tübingen: Verein für Friedenspädagogik Tübingen e. V.

Gerda Mehta, Klaus Rückert (Hg.) (2003): Mediation und Demokratie. Neue Wege des Konfliktmanagements in größeren Organisationen. Heidelberg: Carl Auer Systeme Verlag.

Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden (Hg.) (2004): Konsens. Handbuch zur gewaltfreien Entscheidungsfindung. Karlsruhe: Eigenverlag.

Quellen

Johan Galtung (o.J): Gewalt, Krieg und deren Nachwirkungen. Über sichtbare und unsichtbare Folgen der Gewalt und wie damit umzugehen ist. Wien, 1997

Internationaler Versöhnungsbund (2000). Gewaltfrei handeln. Informationsbroschüre.Dieter Senghaas (2004): Zum irdischen Frieden. Erkenntnisse und Vermutungen. Frankfurt am Main: Edition Suhrkamp, S. 30ff.

CD-Rom: Peace Counts 2005. Die besten Reportagen. Institut für Friedenspädagogik
Tübingen e.V.