Zerstörung kultureller Infrastruktur

Nach dem Fall Bagdads Anfang 2003 herrschte in der Metropole weitgehend Anarchie. Zahlreiche Personen waren bewaffnet und Schießereien und Kämpfe standen somit and der Tagesordnung.

 

Am Beispiel: Museen-Plünderungen in Bagdad

 

Auch Plünderungen waren nichts Außergewöhnliches und fast alle, Arme wie Reiche, beteiligten sich an ihnen. Tabus gab es dabei keine: Hotels, Botschaftsgebäude, Universitäten, Bibliotheken und Museen. Nicht einmal die Ministerialgebäude wurden verschont, sofern sie nicht von SoldatInnen beschützt wurden.

Daran beteiligt waren häufig auch US-SoldatInnen, indem sie erst die Möglichkeit boten, in Gebäude einzudringen. Nachdem die Tore aufgesprengt oder aufgeschossen worden waren, hieß es oftmals: „Go in, Ali Baba, its yours!“ Ali Baba, so werden fast alle der PlündererInnen pauschal bezeichnet, nur waren es hier weitaus mehr als 40 RäuberInnen, die sich an den Schätzen der riesigen Stadt vergriffen.

Einiges wurde auch von den AmerikanerInnen selbst mitgenommen, als Souvenir oder auch per Befehl von oben. Die meisten jedoch sahen nur zu, wie viele IrakerInnen sich bedienten, Kunstwerke zerstörten, weil sie von feindlich gesinnten Gruppen geschaffen wurden, oder unter Saddam Hussein besonders hoch geschätzt wurden.

Nicht nur die Einheimischen konnten tun und lassen, was sie wollten. Auch ausländische JournalistInnen versuchten oft und gerne, einige Fundstücke aus dem Land zu bringen.

Die Bibliotheken des Landes wurden weitestgehend zerstört. Es gab dort keine Bücher mehr, keine Tische, keine Stühle und schon gar keine Computer oder Steckdosen. (red)

Lesetipps und Links

Cultural Infrastructure

Quelle

www.embargos.de/irak/irakkrieg2/berichte/museen_pluenderungen_sommerfeld.htm