Gesundheitswesen

Das Funktionieren des Gesundheitssystems hängt von den Investitionen auch in soziale und Bildungssysteme sowie in öffentliche und private Verkehrs- und Transportnetze ab. Rüstungsbudgets entziehen ihnen überlebenswichtige Gelder.

Heilpflanzen werden durch Kampfhandlungen und „zivile“ Eingriffe (Rodungen usw.) zerstört. Heilkundige Personen verlieren durch Vertreibung ihr Wissen um deren Wert. In religiösen bzw. ethnischen Kriegen – und in „Friedenszeiten“ – werden indigene Volksgruppen mit deren medizinischen und spirituellen HeilerInnen (z. B. Schamanen) als „nicht zivilisierbare Wilde“ verfolgt und getötet. Aus ihrem Land Vertriebene sind gezwungen (Regen-)Wälder zu roden, um landwirtschaftliche Flächen anzulegen, Brennstoff zu sammeln, wertvolle Hölzer zu gewinnen. Pharmamultis erzwingen die Patentierung von Grundstoffen und ihren künstlichen Kopien.

Am Beispiel: Gazastreifen (Palästina – Israel)

 

äôâæåú áòæä ôéðåé áéú äçåìéí áøæéìàé áàù÷ìåï,îçì÷ú äéìãéí äåòáøä ìîøúôéí úú ÷ø÷òééí ùåëáéí ùí éìãéí åîùôçåú éùøàìéåú ìöã îùôçåú îòæä öìí : àãé éùøàì 27/12/2008

Die israelischen Behörden weigern sich, kritisch kranken PalästinenserInnen die Ausreise aus dem Gazastreifen zu dringend notwendigen medizinischen Behandlungen, die in Gaza nicht möglich sind, zu erlauben. Seit Israel im Juni 2007 (wegen des Wahlsieges der Hamas) durch die Schließung der Übergänge die Blockade intensiviert hat, benötigen die 1,5 Millionen BewohnerInnen eine spezielle Genehmigung der israelischen Militärbehörden für einen Grenzübergang – die meist abgelehnt wird. Schwerkranke sind deswegen schon an den Grenzübergängen gestorben. In Gaza besteht u. a. Mangel an medizinischen Geräten und Medikamenten zur Behandlung, aber auch an spezialisiertem Personal. Manche wurden durch militärische bzw. terroristische Angriffe verwundet, vertrieben oder getötet.

Nach internationalem Recht sind Israel als Besatzungsmacht Kollektivstrafen oder Repressalien gegenüber der palästinensischen Bevölkerung verboten. EU-Hilfsgelder werden reduziert bzw. zurückgehalten, Basisbewegungen unterstützen solidarisch die Opfer – nicht nur durch Proteste.  

Weitere Folgen der israelischen Blockade:

  • Mangel an Nahrung, Wasser- und Abwasserversorgung und Energie
  • Behinderungen der Arbeit in den Nachbarländern treffen nicht nur die Kranken und Kinder sondern alle BewohnerInnen.
  • Frühere israelische Obst- und Gemüseplantagen pumpten Grundwasserreservoirs fast leer, Meerwasser sickerte nach.
  • Fischfang im Mittelmeer ist verboten. Schon in den 70er Jahren wurde vom israelischen Militär Uranmunition eingesetzt. (mr)

Lesetipps und Links

Felicia Langer: Die Entrechtung der Palästinenser. 40 Jahre israelische Besatzung. Lamuv Verlag, 2006.

www.who.int

www.foei.org

UN-Büro f. Palästina: www.ochaopt.org

Palestinian Centre for Human Rights, Gaza: www.pchrgaza.org

www.nahostfriede.at

www.gazamussleben.at

Uri Avnery (deutscheTexte): www.uri-avnery.de

Gush Shalom: zope.gush-shalom.org/home/en

Begegnungszentrum: webmail.horus.at/pipermail/e-rundbrief//2006/000548.html

www.medico-international.de

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