Sonar als Gefahrenquelle für Wale und Delfine

Seit dem 2. Weltkrieg hat sich der Gebrauch von aktivem Sonar(LFAS) zur Schall-Erkundung der Unterwasserwelt vervielfacht. Insbesondere das Militär nutzt unterschiedliche Sonar-Typen, um durch Echos der ausgesandten Impulse z. B. feindliche U-Boote zu orten. Die Einflüsse dieser Sonare auf das hoch entwickelte Gehör der Meeressäuger sind vielfältig: Verhaltensänderungen, gestörte Kommunikation, Vertreiben aus Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten bis hin zu körperlichen Schädigungen (v. a. des Gehörs), Stranden von Walen und deren Tod.

Gefährlich sind die weit verbreiteten Mittelfrequenz-Sonare. Potenziert wird die Gefahr noch durch LFAS (Low Frequency Active Sonar). Dieses System wird seit 1981 von der US-Navy entwickelt und sendet niederfrequente Schallwellen (also tiefe Laute) im Bereich von 100 bis 500 Hertz aus. Zurückkehrende Echos werden von einem/r EmpfängerIn (SURTASS) aufgefangen. Die ausgesendeten Impulse haben eine Lautstärke von bis zu 240 dB. Das entspricht dem Lärm sieben Meter neben einer startenden Saturn-V-Mondrakete. Die LFAS-Impulse verbreiten sich im Meer über 800.000 Quadratkilometer. So kann das Militär heute 80 Prozent der Weltmeere aushorchen. Auch die deutsche Bundeswehr experimentiert damit, ebenso wird es bei Manövern von europäischen Marineeinheiten im Mittelmeer angewendet.

Weitere „zivile“ Lärmbelastungen in den Meeren:

  • Sprengungen von alter Munition
  • Einrammen von Pfeilern für Windkraftanlagen in den Meeresboden
  • seismische Untersuchungen des Meeresbodens mit Unterwasser-Schallkanonen (Airguns)
  • Errichtung von Bohrplattformen und Unterwasser-Pipelines und dazugehöriger Schiffsverkehr

(red)

Quellen

Greenpeace Deutschland: Unterwasserlärm: Wale im Dauerstress 

WDCS Deutschland: Lärm: Eine Bedrohung für Wale und Delfine im Mittelmeer

Ocean Care: Unterwasser Lärmverschmutzung/Sonar

Agreement on the Conservation of Cetaceans in the Black Sea,Mediterranean Sea and contiguous Atlantic area (ACCOBAMS) – www.accobams.org

Bildquelle: commons.wikimedia.org

(alle Links wurden am 17.1.2018 abgerufen)