Sexueller Missbrauch im Darfurkonflikt
In Konfliktfällen wie Kriegen oder Bürgerkriegen sind weltweit häufig massenweise systematische Vergewaltigungen von Frauen zu verzeichnen. So auch in Darfur.
Auf Frauen aus Darfur lastet die Verantwortung ihre Familie mit Wasser und Nahrung zu versorgen. Oft müssen sie mehrere Kilometer zurücklegen um Essbares zu finden. Dabei verlassen sie die Dörfer oder Flüchtlingslager. Die bewaffneten Dschandschawid – Milizionäre nutzen das schamlos aus, um sie zu vergewaltigen und sexuell zu missbrauchen. Sie haben es nicht nur auf Frauen abgesehen, sondern auch auf sehr junge minderjährige Mädchen. Oftmals werden Frauen von mehreren Männern vergewaltigt, verschleppt und als Sexsklavinnen gehalten. Dabei können sie sich nicht wehren, da sie sonst geschlagen oder gar getötet werden. Die Soldaten schrecken auch nicht davor zurück den Frauen Arme und Beine zu brechen, damit diese keine Fluchtmöglichkeit haben.
Das Strafgesetzbuch des Landes
Im Strafgesetzbuch des Landes steht, dass Vergewaltiger von Strafverfolgungen ausgenommen werden, wenn sie ihr Opfer heiraten. Die Täter werden dadurch wirksam geschützt, hingegen die Opfer weiter missbraucht werden.
Gravierende Folgen für die Frauen
Vergewaltigte Frauen müssen ihr Leben lang mit den Folgen dieser Verbrechen leben. Sie tragen nicht nur körperlich sondern auch seelische Schäden davon. Sexuell missbrauchte Frauen sehen sich als Schande der Öffentlichkeit. Sie werden zusammen mit ihren Kindern gemieden und es kommt nicht selten vor, dass sie auch von ihren Ehemännern verstoßen werden. Unverheiratete Frauen können möglicherweise nie mehr heiraten. Diskriminierung und Gewalt stehen an der Tagesordnung. Eine weitere Bedrohung stellt Aids dar. Die Behandlungsmöglichkeiten sind beschränkt, da weder in den Flüchtlingslagern des Nachbarstaates Tschad noch in Darfur Mittel gegen die drohenden HIV – Infektionen zur Verfügung stehen. Auch soziale und wirtschaftliche Folgen treten auf. Soziale Beziehungen innerhalb der Gemeinden, aber auch Familien werden zerstört.
Persönliche Meinung einer Schülerin
Ausgehend davon, dass es sich bei Vergewaltigung von Frauen im Krieg um eine Strategie handelt, frage ich mich, ob es sich um eine Strategie zur Erreichung des Kriegszieles, um eine Strategie zur Erreichung eines „Vergewaltigungszieles“ oder um Mischformen handelt.
Frauen werden vergewaltigt und können sich kaum wehren, da sie entweder zu schwach oder zu feig sind. Wehren sie sich doch, werden die Vergewaltiger nur brutaler oder es gefällt ihnen noch besser die Mädchen oder Frauen sexuell zu missbrauchen. Natürlich muss man auch beachten, dass zu sexuellem Missbrauch der unfreiwillige Verkauf als Sklave dazugehört. Man hat kein eigenes Privatleben oder überhaupt kein Leben mehr. Die Frauen oder Kinder müssen arbeiten ohne bezahlt zu werden, sie werden vergewaltigt und behandelt als wären sie „NICHTS“. Erfüllen die Frauen oder Kinder dann nicht die Wünsche deren „Herren“ , werden sie geschlagen und misshandelt. Ihre Persönlichkeit wird auf diese Weise unterdrückt und die Frauen oder Mädchen tun nur noch das, was sie zu tun haben, weil sie nicht wollen, dass ihnen Schmerz zugeführt wird. Sie leben ihr Leben in Angst und können nur hoffen, dass dies alles irgendwann aufhört.
Wie kann man nur einem Menschen solch schlimme Dinge antun? So etwas ist unmenschlich und man muss dagegen forgehen, um etwas dagegen tun zu können..
Dieser Text entstand im Rahmen des Schulprojekts „WhyWar.at – Darfur“ im Sommersemester 2009 und wurde von folgenden SchülerInnen gestaltet:
Anna-Lena Steiner, Caroline Steger, Chantal Bigler, Daniela Andes, Katharina Promok, Katharina Schwarz, Marlene Lanner, Michael Winter, Sabrina Grünwald, Sophia Descho, Stefanie Gruber, Stefanie Kraft
Begleitung und Bearbeitung: Redaktionsteam WhyWar.at
Quellen:
http://www.amnesty.de/umleitung/2006/deu03/003?lang=de%26mimetype%3dtext%2fhtml (Link nicht mehr funktionstüchtig)
http://www.amnesty.de/umleitung/2004/deu07/077?lang=de%26mimetype%3dtext%2fhtml (Link nicht mehr funktionstüchtig)
http://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch (abgerufen am 12.4.2018)
http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung (abgerufen am 12.4.2018)
Nazer, Mende: Die Sklavin. Verlag Knaur. 2001