Kongo

Seit mehr als zwanzig Jahren schon herrscht im Kongo ein mehr oder weniger heftig geführter Krieg. Etwa vier Millionen Menschen sollen ihm bisher zum Opfer gefallen sein.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass im Kongo derzeit etwa 3,8 Millionen Menschen auf der Flucht sind. Auf der Flucht, teils vor RebellInnen, teils vor SoldatInnen, die eigentlich die Aufgabe hätten, die Zivilbevölkerung zu beschützen. Die Anzahl der Flüchtlinge ist innerhalb des Jahres 2016 um fast 50 Prozent gestiegenund stellt einen historischen Höchststand dar. Die Sicherheit der Menschen kann in einigen Provinzen des Landes nicht gewährleistet werden. Da ein funktionierendes Rechtssystem weitestgehend fehlt, bleiben weitreichende Menschenrechtsverletzungen gänzlich ungeahndet.

Der andauernde Konflikt sorgt dafür, dass die Menschen, die früher schon nicht viel zu essen hatten und vom Nötigsten leben mussten, beispielsweise aufgrund ausfallender Ernten nun noch weniger haben, von dem sie sich ernähren können und viele deswegen an Nährstoffmängeln leiden. Dies betrifft vor allem Kleinkinder, die im Laufe der Zeit mit den Spätfolgen zu leben haben.

Das Problem wird noch vergrößert durch das Fehlen eines Ortes, an den man fliehen könnte. Durch die hohen Anzahl von Binnenflüchtlingen sind viele Dörfer und Gemeinschaften ausgelastet und können die Menschen nicht mehr versorgen. Oft bleibt Flüchtlingen dann nur noch die Option, sich dort anzusiedeln, von wo aus vor ihnen schon einmal zahllose Menschen geflohen sind. Eine Lösung, die nie von Dauer sein kann und die Menschen nur zu Opfern weiterer Angriffe macht.
Verschlimmert wird die Situation darüber hinaus noch durch den fast vollständigen Mangel an Hilfe: Da es zahlreichen Gruppen und Organisationen nicht erlaubt ist, die Krisengebiete zu betreten, kommen auch wichtige Hilfsgüter wie Medikamente, Nahrung und Wasser oftmals nicht dort an, wo sie benötigt werden.(red)

Quellen, Lesetipps und Links

IDMC: Pressetext  zur Flüchtlingsproblematik im Kongo (PDF)

der Standard Artikel

TAZ Artikel

(Links zuletzt abgerufen am 17.1.2018)