Flucht und Vertreibung

Zumeist sind es schwerwiegende Faktoren, welche Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat treiben. Solche Faktoren können wirtschaftlicher Natur und die Aussicht auf ein besseres Leben anderswo sein. Häufig sind es aber religiöse und ethnische Verfolgungen von Minderheiten, welche Menschen letztlich dazu bringen, diese Entscheidung zu treffen. Meist wird die Flucht nur als letzter möglicher Ausweg gesehen.

Wer ist ein Flüchtling?

Um offiziell als Flüchtling anerkannt zu werden und damit Sicherheit vor Abschiebung oder ähnlichem zu genießen, braucht es völkerrechtliche Anerkennung des Status‘ eines Flüchtlings. Man nennt solche Menschen oft Konventionsflüchtlinge. Nach der Genfer Konvention von 1951 bzw. in der Ergänzung von 1967 wird ein Flüchtling folgendermaßen definiert: Es handelt sich dabei um einen Menschen, der

„sich aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen seiner Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaftsgruppe oder politischen Meinung außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt, und der nicht imstande oder infolge dieser Furcht oder aus anderen zwingenden Gründen nicht gewillt ist, sich unter den Schutz dieses Landes zu stellen …“

Auffälliger an dieser Definition ist, dass sie beispielsweise Flucht vor Krieg nicht berücksichtigt. Es wurde jedoch im Laufe der Zeit ein erweiterter Flüchtlingsbegriff eingeführt, welcher Menschen mit einschließt, die vor äußerer Aggression, Besetzung, Fremdherrschaft oder Ereignissen, die die öffentliche Ordnung ernsthaft stören“,  fliehen. Gar nicht vom Völkerrecht erfasst sind hingegen noch immer sogenannte Umwelt- und Wirtschaftsflüchtlinge. Über die Erweiterung des Flüchtlingsbegriffes auf der Flucht vor sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, herrscht jedoch nach wie vor Uneinigkeit.

Nach Angaben des UNHCR (das UN-Flüchtlingshochkommissariat) gab es Ende 2016 auf der Welt 65.6 Millionen Menschen, die aufgrund von Krieg und Verfolgung aus ihrer Heimat entwurzelt wurden. Eine höhere Zahl von Flüchtlingen gab es seitJahrzehnten nicht mehr. Im Durchschnitt fühlten sich jede Minute 20 Menschen,  von denen der Großteil aus Syrien stammt, dazu getrieben ihr Zuhause zu verlassen, das sind die meisten seit der Gründung des UNHCR im Jahre 1950.
Der UN Diplomat und hohe Flüchtlingskommissar Fillipo Grandi bezeichnete diese Anzahl als eine unakzeptable – Es verdeutliche stärker als je zuvor den Bedarf an Solidarität und die Verpflichtung Krisen vorzubeugen bzw. zu lösen.

Der Begriff der „Boat People“ entstand vor etwa 35 Jahren während des Vietnamkriegs. Heute bezeichnet er in erster Linie jene Menschen, welche in kleinen Booten versuchen, aus afrikanischen Staaten nach Europa zu gelangen. (red)

Links und Lesetipps

UNHCR

Ärzte ohne Grenzen

HRW

Proasyl

Schweizerische Flüchtlingshilfe

Asylkoordination

Caritas

Diakonie

SOS Mitmensch

(alle Links wurden zuletzt am 17.1.2018 abgerufen)

Quellen

http://www.unhcr.org/afr/news/stories/2017/6/5941561f4/forced-displacement-worldwide-its-highest-decades.html (zuletzt abgerufen 2007)