Workshops

Aus den folgenden 2-stündigen Workshops kann sich jede Klasse einen auswählen. Die Termine sind direkt mit den ReferentInnen zu vereinbaren.

Workshop 1: Menschenrechte in Darfur

Menschenrechtsverletzungen haben in den letzen Jahren in Darfur ein Ausmaß angenommen, das viele Menschen und Organisationen dazu bewegt, von Völkermord zu reden. Amnesty International beobachtet und dokumentiert seit Jahren die jeweiligen Übergriffe (Massaker, Missbrauch, Vertreibungen, Einschränkungen der Meinungsfreiheit etc.). Wie stellt sich die Menschenrechtssituation in Darfur dar, was bewirkt Menschenrechtsmonitoring und was kann die internationale Gemeinschaft bzw. jede/r einzelne von uns tun?

Alexander Stein ist Sprecher der Salzburger Gruppe von Amnesty International.

Kontakt: alexander.stein@inode.at

Workshop 2: Helfen in Darfur

Die humanitäre Lage in Darfur war in den letzten Jahrzehnten von großen Krisen bestimmt. Den Hungerkatastrophen in den 80er Jahren folgten Krieg und Vertreibung. Die Zahl der durch Krieg, Dürre und Hunger getöteten und vertriebenen Menschen hat unvorstellbare Ausmaße erreicht. Ärzte ohne Grenze ist eine von vielen internationalen Organisationen, die vor Ort Hilfe anbieten – auch in Zeiten, in denen die internationale Öffentlichkeit wegschaut.
Was bewegt Menschen in Kriegsgebieten zu helfen, große Risiken einzugehen und ihren gesicherten Alltag hinter sich zu lassen. Was bewirkt humanitäre Hilfe und kann sie mehr sein als ein Tropfen auf den heißen Stein?

Barbara Blümel ist Biomedizinische Analytikerin. Sie war zweimal für Ärzte ohne Grenzen in Darfur.

Kontakt: Email und Tel.: 0664/9171957 barbara.bluemel@aon.at

Workshop 3: Genitalverstümmelung im Sudan

Die Beschneidung von Mädchen und jungen Frauen hat im Sudan eine sehr lange Tradition.
Welche kulturellen Traditionen begründen diese unmenschlichen und schmerzhaften Praktiken? Welches Rollenverständnis liegt ihm zugrunde? Was bedeutet Beschneidung für die betroffenen Frauen, für die Problematik von Armut und Bildungsmangel? Wie kann dagegen interveniert werden, ohne die kulturelle Autonomie von Gesellschaften insbesondere in Afrika zu verletzen? Wie wehren sich Frauen in Afrika selber und wie können wir sie dabei unterstützen?

Mag. Gudrun Hagen ist Leiterin des Vereins EKANDO KUMER, e.g. V. für Schülerpatenschaften in Senegal und Sudan und Initiatorin des Projektes „Stoppt Genitalverstümmeung der Mädchen im Sudan“

Kontakt: Tel/Fax 0043-662-66 09 08, 0650-66 09 08 -2
E-Mail: g.hagen@aon.at

Workshop 4: Argumentieren gegen Rassismus und Fremdenangst

Ich steh im Bus und höre, wie sich Leute über Afrikaner auslassen, die ohnehin alle Drogendealer seien. Beim Mittagessen wird darüber philosophiert, dass Menschen in Afrika an ihrem Leid selber schuld seien. Die Fernsehbilder im Mittelmeer ertrunkener Flüchtlinge lassen wir auf der Couch kommentarlos an uns vorübergehen. Oft möchten wir spontan reagieren, sagen, was uns am Herzen liegt, gegen Stammtischparolen und Ignoranz protestieren. Dabei bleibt uns in vielen Fällen die Zunge im Hals stecken. Erst Stunden später fällt uns ein, was wir hätten sagen können.
In diesem Workshop versuchen wir spielerisch auf entsprechende Situationen zu reagieren, zu argumentieren, die richtigen Worte zu finden und erst nachher darüber zu reflektieren.

Hans Peter Graß ist Erwachsenenbildner und Geschäftsführer des Friedensbüros Salzburg
Abdullahi Osman ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Talk together“, stammt aus Somalia und wohnt und arbeitet in Salzburg

Kontakt:
E-mail: grass@friedensbuero.at
Tel.: 0662/873931

Worskhop 5: „Frontiers“ – Ein Computerspiel zum Thema Flucht

Frontiers führt seine Spieler an die Grenzen Europas. Als Flüchtling oder Grenzwache können sie die Grenze und das Leben dahinter von beiden Seiten erleben. Das 3D-Online Computerspiel wird von der österreichischen Künstlergruppe gold extra produziert. Der erste Level des Spiels – Sahara (Algerien) – kann unter www.frontiers-game.com kostenlos heruntergeladen werden.
Frontiers lässt die dramatische Situation an den Grenzen anhand der Stationen zweier Fluchtrouten nach Europa durchleben. In der Rolle des Flüchtlings oder Grenzsoldaten gelangen die Spielerinnen in die Sahara, an das algerische Hoggar-Gebirge, an den Zaun in Ceuta und an einen spanischen Strand oder in den Norden des Irak, die Berge der Türkei oder in die Wälder zwischen der Ukraine und der Slowakei.
Der Produktion an dem Spiel ging eine intensive Recherchephase zu Hintergründen von Migration und der Situation von Flüchtlingen an den europäischen Grenzen vor allem in Spanien und der Ukraine voraus. Das Team von Frontiers besuchte die spanische Exklave Ceuta, andalusische Städte und die ukrainisch-slowakische Grenzregion um Uschgorod. Zahlreiche Gespräche mit Flüchtlingen, Anrainern der jeweiligen Gegenden, mit Hilfsorganisationen, staatlichen Vertretern oder Medien-Initivativen bilden den Hintergrund zum Spiel. Reale Fakten, Orte, Schicksale werden in die Spielrealität übersetzt.

Im Workshop wollen wir das Spiel präsentieren, spielen und diskutieren und Einblick in unsere Recherche an den Grenzen Europas und die Produktion des Spiels geben.

ReferentInnen:
Mag. Sonja Prlic MA ist freie Künstlerin, Dramaturgin und Übersetzerin
Tobias Hammerle ist freier Künstler und Dokumentarfilmer
Karl Zechenter ist freier Künstler und Kurator, er war Künstlerischer Leiter der ARGEkultur von 1999 bis 2005 und Vorstand des Dachverbands Salzburger Kulturstätten.

Kontakt:
E-mail: office@goldextra.com
Web: www.goldextra.com, www.frontiers-game.com
Tel/Fax: 0662/243224; 0699/18200965