Okello Patrick Olal

kindersoldatPatrick wurde in Kitgum, Uganda, geboren. Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt. Seine Mutter verstarb und sein Vater lebt mit den Geschwistern in einem Flüchtlingslager.

Patrick wurde im April 1999 gemeinsam mit seinem Bruder George von den LRA (Lords Resistance Army) auf dem Weg zur Schule entführt. Sie wurden gefesselt, geschlagen und in die Berge verschleppt. Diejenigen, die nicht schnell genug laufen konnten, wurden geschlagen oder getötet. Patrick wurde mehrmals gezwungen, Kinder zu töten, die versucht hatten zu entfliehen. Er hatte keine Wahl, entweder er führte die Befehle aus oder er wäre selbst umgebracht worden. Patrick war bei vielen Plünderungen beteiligt und es wurde ihm gelehrt, wie die Waffen zu benutzen sind. Obwohl er keine militärische Ausbildung bekam, wurde er in den Kampf gegen die Regierungsarmee UPDF (Ugandan People’s Defence Forces) entsandt.

Das Kämpfen und Töten wurde für Patrick zur Routine. Nach einiger Zeit wurde er in den Südsudan geschickt um dort gegen die Rebellengruppen der SPLA (Sudan People’s Liberation Army) zu kämpfen. Patrick litt ununterbrochen an Hunger. Er musste wilde Früchte essen und den eigenen Urin trinken, um zu überleben. Viele seiner KameradInnen wurden verwundet und getötet. Patrick wurde gefangen genommen und über ein Jahr lang schwer gefoltert. Ein Kommandant verprügelte ihn jede Nacht. Sein Bruder George starb in der Gefangenschaft.

Eines Abends im April 2000 gelang Patrick die Flucht. Er lief viele Nächte lang bis er erschöpft ein Dorf erreichte. Die BewohnerInnen brachten ihn zum SoldatInnenstützpunkt, welche ihn wiederum nach Lira ins „Racheles Rehabilitationcentre“ begleiteten. Patrick leidet sehr stark an Ängsten und Flashbacks, den Folgen des Traumata, vor allem von der Zeit in der Gefangenschaft. Im Rachele Rehabilitationcentre hat er Beratung und eine Therapie bekommen. Nun unterrichtet er in derselben Schule als Grundschullehrer.

Quellen

Bild: Racheles Rehabilitationszentrum in Lira