SchülerInnen-Seite: Welche Rolle spielt die Fatah?

Dieser Text entstand im Rahmen des Schulprojektes "WhyWar.at - Israel-Palästina" im Sommersemester 2010 und wurde von folgenden SchülerInnen gestaltet:
Alexander Harner (Rudolf-Steiner-Schule Salzburg), Katja Wallinger (BG/BRG/BORG St. Johann)
Begleitung und Bearbeitung: Redaktionsteam WhyWar.at

 

Informationen über den aktuellen Nahost-Konflikt (2023) findest du hier.

Die Fatah ist eine politische Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten.

Fatah heißt auf arabisch rückwärtsgelesen Eröffnung, Befreiung und bedeutet übersetzt „Bewegung zur nationalen Befreiung Palästinas“. Außerdem ist die Fatah eine der stärksten und wichtigsten Parteien in der PLO (Palestine Liberation Organization), welche eine Art Überorganisation für nationalistische, palästinensische Fraktionen wie z.B. die DFLP (Democratic Front for the Liberation of Palestine) oder die Palästinensische Befreiungsfront (PL ) oder die Arabische Befreiungsfront (ALF) ist.

Die Fatah wurde 1959 in Kuwait als eine Art Guerillaorganisation für die militärische Befreiung Palästinas von Jassir Arafat gegründet, welcher auch später Vorsitzender der PLO wurde. Die Ziele der Fatah sind unter anderem das Erreichen der palästinensischen Unabhängigkeit, die Gründung des Staates Palästina und Ausrottung des Zionismus (Rechtfertigung eines jüdischen Staates auf palästinensischem Boden).

Die Fatah und ihre Rolle im Konflikt Israel – Palästina

Ab 1965 verübte die Fatah erste Anschläge auf Israel um die Befreiung Palästinas zu erreichen. Israel reagierte genau so extrem auf die terroristischen Anschläge der Fatah wie die Anschläge selbst und begann die Häuser der Familienangehörigen der Attentäter zu sprengen, was eine sehr umstrittene Vorgehensweise gegen Terrorismus ist. Amnesty International bezeichnet dies sogar als Kriegsverbrechen. Im Rahmen des Oslo-Friedensprozesses (1993) kannte die Fatah das Existenzrecht von Israel an und im Gegenzug kannte die Israelische Regierung unter der Führung von Jitzhak Rabin die PLO als offizieller Vertreter der Palästinenser an. Die Fatah sprach sich auch erstmals gegen den Terrorismus gegen Israel aus. Dafür durften die Fatah-Anführer (J. Arafat) in die Gebiete der Palästinenser wieder einreisen, da sie vorher in Tunesien im Exil lebten. Durch die Hilfe und den Einfluss der Fatah bildete sich nach 1993 die Palästinensische Autonomiebehörde.

Der Sechs Tages Krieg (1967) führte zu einer Verschärfung des Problems zwischen Israel und Palästina. Viele Palästinenser flohen vor den Eroberungen und somit von der Fremdherrschaft der Israelis. Auch forderten die Palästinenser mehr Unterstützung oder mehr Möglichkeiten zur Abwehr Israels auf politischer Seite. Der wichtigste Wendepunkt dabei ist die Schlacht von Karame. Sie stellte trotz hoher Verluste der Fatah (insg. 124 arabische Tote, darunter 91 von der Fatah) eine Wiederherstellung der durch den Sechstageskrieg verlorenen arabischen Ehre dar.

1969 wurde der Fatah-Chef Jassir Arafat zum Vorstand der PLO gewählt, damit war die Fatah die einflussreichste Partei, obwohl arabische Länder sie immer noch für ihre Zwecke instrumentalisierten.

Jüngste Geschichte bis heute

2003 beauftragte Jassir Arafat seinen Vertrauten Mahmud Abbas als Ministerpräsident, welcher 2005 mit Ariel Sharon einen Waffenstillstand erreichte. Dieser bewirkte auch das Ende der 2. Intifada. 2006 erreichte die Hamas bei den Wahlen die Mehrheit. Der Gazastreifen und die Westbank wurden gewaltsam aufgeteilt: Die Hamas erhielten den Gazastreifen und die Fatah die Westbank.
Bis heute ist aber die Fatah der wichtigste Ansprechpartner der Israelis, wenn sie mit den Palästinensern verhandeln wollen!

Quelle

http://de.wikipedia.org/wiki/Fatah