SchülerInnen-Seite: In Afghanistan tätige NGOs

Dieser Text entstand im Rahmen des Schulprojektes "WhyWar.at-Afghanistan" im Sommersemster 2008 und wurde von folgenden SchülerInnen gestaltet:
Daniel Wieneroiter, Tanja Sinnhuber.
Begleitung und Bearbeitung: Martin Gmachl.

Amnesty International

Amnesty International setzt sich zwar für die Menschenrechte im Afghanistankrieg ein, jedoch konnten sie noch keine großen Erfolge verbuchen, da sich einfach kaum einer um die Einhaltung der Rechte kümmert, solange Krieg herrscht. Ein großer Teil konzentriert sich auf die Frauen in Afghanistan. Sie versuchen Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen aufzudecken und diesen vorzubeugen.

Kufa e.V.

Kufa – Komitee zur Unterstützung der Flüchtlinge in Afghanistan und zum Wiederaufbau des zerstörten Landes e.V. – ist ein Verein, der afghanischen Flüchtlingen überparteiische Hilfe anbietet. Im Dezember 1979 wurde diese Organisation von A. Rahman Nadjafi und dem NDR-Journalisten Jürgen Bertram gegründet. Man stattet die Notleidenden mit dem Essenziellen aus, wie Nahrung, Kleidung, Medikamenten, wärmenden Decken, medizinischen Institutionen, Unterrichtsmaterialien etc. Nach dem 11. September 2001 strebt die Kufa ein neues Ziel an: Den Wiederaufbau von Afghanistan. Als Hauptprojekt gilt das Waisenhaus in Kabul, in dem etwa 80 Menschen beheimatet sind. Es wurde 2003 erbaut und soll elternlosen Kindern wie alleinstehenden Frauen ein Heim bieten. Kinder werden unterrichtet, und Frauen können in einer Schneiderei arbeiten, somit haben sie eine Ausbildungsstelle in der Textilbranche. Frauen erhalten durch diese Einrichtung die Chance zur Entwicklung, sie erhalten Geld und Lebensraum. Ein weiteres Projekt ist die Mädchenschule Deh Kepak in Kabul. Man unterstützt sie mit Unterrichtsmaterialien. Diese werden durch Spenden finanziert.

Katachel e.V.

Katachel e.V. ist ein „Verein für humanitäre Hilfe in Afghanistan“. Er sieht es als seine Aufgabe an den Aufbau des Landes, nach dem Bürgerkrieg, zu unterstützen. In dem kleinen Dorf „Katachel“ hat sich der Verein angesiedelt. Seine Projekte umfassen: Schulbauten, Brunnenbauten, Witwenunterstützung, Gesundheitsversorgung, Brücken- und Straßenbauten, Häuserbauten, Ausbildungsprojekte sowie Sport-Veranstaltungen und dementsprechende Ausstattungen. Zuletzt hat er die Einwohner der Provinz Kunduz unterstützt, die gerade den härtesten Winter seit 35 Jahren durchlebt haben.

Welthungerhilfe

Die Welthungerhilfe leistet Hilfe in verschiedensten Situationen: Diese reicht von rascher Hilfe gegen Hunger bis zu jahrelangen Projekten mit einheimischen Partner-Organisationen. Sie setzt sich ein für in Armut und Not geratene Menschen, unabhängig von deren Überzeugungen, Ansichten und dem Aussehen. Gegründet wurde sie 1962 und sie hat seither an ca. 5.000 Unternehmungen in über 70 Ländern der Erde mitgearbeitet. Die Organisation hat seit 1980 ein Projekt zur Unterstützung Afghanistans laufen. Seit 2003 engagiert sie sich für Kampagnen wie den „Aufbau der ländlichen und kommunalen Infrastruktur“, die „Ernährungssicherung“, die „Stärkung der Zivilgesellschaft“ und den „Umwelt- und Erosionsschutz“. Im September 2003 hat sich die Welthungerhilfe einem Programm der afghanischen Regierung angeschlossen, dem Nationalen Solidaritätsprogramm (NSP). Als Ziel sehen sie den Aufbau von demokratischen Strukturen, also von oben angeführte Faktoren, sowie die „Stärkung der lokalen Selbstverwaltungsstrukturen“. Man fördert einheimische Gemeinden, die als Projektträger bezeichnet werden. Zurzeit versucht man die bereits bestehenden 6 Distrikte, die die Welthungerhilfe betreut, um weitere 7 zu bereichern.

Ein Stuhl für Kabul – Eine Aktion der Deutsch-Afghanischen Universitätsgesellschaft (DAUG)

Mit dem Untertitel – Stell dir vor, du kommst in die UNI und es gibt keine Stühle – versuchen sie auf sich aufmerksam zu machen. Die Mitglieder hoffen mit dieser Kampagne den Wiederaufbau der Universität in Kabul zu ermöglichen. Gegründet wurde dieser Verein von Prof. Neumann, der als Dozent an der Naturwissenschaftlichen Fakultät in Kabul lehrte. Ermöglicht wurde das Ganze durch die Gründung der Deutsch-Afghanischen Universitätsgesellschaft (DAUG). Vom Taliban-Regime wurde die Universität verwüstet und ausgeplündert. So entwickelte Prof. Neumann im Sommersemester 2003 die Aktion „Ein Stuhl für Kabul“ an der Universität Bonn. Beim Wiederaufbau der Universität sah man es als erste Aufgabe, die Strom- und Wasserleitung zu legen und die Räume mit Grundausstattung, wie Stühlen, Tischen, etc. zu versehen. Der ungewöhnliche Name der Kampagne kommt daher, weil es die ursprüngliche Idee war, dass jeder Professor sowie jeder Student in Deutschland symbolisch einen Stuhl spenden, der auf einem Bazar in Kabul etwa um die 10-12 Euro kostet.

Ärzte ohne Grenzen

„Aus einer Gruppe engagierter Ärzte ist die weltweit größte unabhängige medizinische Hilfsorganisation geworden!“ 1971 beschlossen einige junge Ärzte in Paris die Organisation Médecins Sans Frontières (MSF), zu Deutsch Ärzte ohne Grenzen, ins Leben zu rufen. Zu diesem Entschluss kamen sie, da sie davor von negativen Erfahrungen im Bürgerkrieg in Biafra und einer Flutkatastrophe in Bangladesch geprägt waren. Sie fanden es sollte unbegrenzte Möglichkeiten geben, Menschen zu helfen. Ärzte ohne Grenzen ist eine Vereinigung, die sich auf medizinische Nothilfe konzentriert und unabhängig von nationalen Grenzen Hilfe leistet. Schlagworte lauten: Kompetenz, Unabhängigkeit und Schnelligkeit. Vor dem 11. September 2001 wurde Afghanistan als Konfliktland kaum erwähnt. MSF versuchte oft auf die Missstände und schlechte Lage hinzuweisen. 20 Jahre Krieg, extreme Dürre und Millionen Vertriebene. Als Hauptpunkt sehen sie es den Frauen und Kindern, die am meisten ihrer Unterstützung bedürfen, zu helfen. 1980 gelangten sie erstmals nach Afghanistan, für einen Noteinsatz. 1997 leisteten sie dort medizinische Hilfe für Frauen. Im Jahr 2000 verließ die UN-Organisation aus Sicherheitsgründen Afghanistan, die Folge daraus war eine Unterversorgung der Bevölkerung, doch MSF blieb bis September 2001 in dem Land. Damals mussten die meisten internationalen Mitarbeiter gezwungenermaßen abziehen, weil die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war. Doch einheimische Mitarbeiter kümmerten sich weiterhin um die Umsetzung ihrer Pläne. Bereits im November kehrten sie wieder zurück und intensivierten ihre Arbeiten. Im darauf folgenden Jahr versuchten sie vielfach die bestehende Nahrungsmittelkrise zu vermitteln und es gelingt ihnen in neun afghanischen Provinzen Menschen in Ernährungszentren zu versorgen. Ärzte ohne Grenzen kümmert sich um die Basisgesundheitsversorgung in entlegenen Gebieten, unterstützt Spitäler, bildet nationale Mitarbeiter aus, betreibt Ernährungszentren, leistet in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern Hilfe und beteiligt sich am Wiederaufbau des Landes.

Schulprojekt Spinboldak e.V.

„Verein für Alphabetisierung, Berufsbildung und Infrastrukturaufbau in Süd-Afghanistan“. Die Vereinigung wurde 1999 gegründet und besteht aus deutschen und afghanischen Mitgliedern. Die krisenhafte Situation Afghanistans, zu der es aufgrund der sowjetischen Invasion, der Misswirtschaft der Mudjahedin und religiöser Gewaltherrschaft der Taliban kam, sollte verbessert werden. Als Hauptpunkt ihrer Arbeit achten sie auf die ländliche Entwicklung Afghanistans. Ziele sind: die Alphabetisierung der Menschen in Afghanistan, Aufbau ländlicher Schulen und Berufszentren, Lehrmaterials-Unterstützung, Unterricht in der Schriftsprache „Paschto“, Brunnen und Wasseranlagen errichten, aber auch Schulgärten, Plantagen und Saatbetriebe erbauen, um einen gewissen Grad der Selbstversorgung zu erreichen und um eine landwirtschaftliche Ausbildung zu fördern. Darüber hinaus versucht man Menschen mit handwerklichen Fertigkeiten auszubilden.

Hindukusch – Zukunft für Afghanistan e.V.

Im Mai 2004 wurde dieser Verein ins Leben gerufen, mit der Absicht alleinstehenden Müttern zu helfen und deren Kindern eine Chance für die Zukunft zu ermöglichen. Die Initiative ging von Frau Nilufar Hamidi aus, Unterstützung fand sie in der evangelischen Johannesgemeinde Weil. Frau Nilufar Himidi ist Deutsche afghanischer Herkunft und stammt aus Jalalabad. Sie und ihr Mann – Alim Hamidi – waren seit 2004 öfters in Afghanistan und haben vor Ort dafür gesorgt, dass die Spenden exakt dort ankommen, wo sie am nötigsten sind.
Ein großes Problem in Afghanistan ist die hohe Zahl der Kinderarbeit. Doch sie sind gezwungen dies zu tun, um das Überleben der Familie zu sichern. Das Ziel ist es, das Mutter-Kind-Heim in Jalalabad wieder aufzubauen, in dem betroffene Menschen auch Arbeit finden und somit ihre Kinder selbstständig versorgen können. Mithilfe von Patenschaften versucht die Organisation den Kindern Schulbildung zu bieten und dadurch bessere Arbeitsplätze.

Förderverein Amani-Oberrealschule Kabul (FAOK)

Dieser Verein wurde am 11. März 2000 gegründet und unterstützt den Wiederaufbau der Amani-Oberrealschule für Jungen sowie das Mädchengymnasium Aysha-e-Durani und das berufsbildende Mädchengymnasium Jamhuriat.

Internationales Rotes Kreuz

Das Rote Kreuz ist in Afghanistan seit 20 Jahren präsent, passiert Checkpoints, besucht Gefangene, betreibt Spitäler und Orthopädiezentren, setzt die Wasserversorgung wieder instand. Und das geht nur, weil das Rote Kreuz als neutrale, unparteiliche und unabhängige Hilfsorganisation das Vertrauen und die Akzeptanz aller Parteien genießt.

ADAV – Afghanisch Deutscher Ärzteverein e.V.

Am 2. November 1997 wurde diese Organisation ins Leben gerufen, mit dem Ziel die Gesundheitsversorgung, besonders für Mütter und Kinder, zu intensivieren. Somit will sie die Mütter- und Kindersterblichkeit reduzieren. Weiters strebt man die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die schrecklichen Zustände in Afghanistan an. Darüber hinaus beteiligt sich die Gruppe aktiv am erneuten Aufbau des Landes „durch beratende und personelle Unterstützung der afghanischen Ministerien für Erziehung, Bildung und Gesundheit.“ So half sie beispielsweise beim Aufbau der MCH-Clinic in Jalalabad am 4. Februar 1999. Sie engagiert sich für wissenschaftliche Arbeiten, die auf die Gesundheitsversorgung spezialisiert sind. – Der Verein finanziert sich durch seine Mitgliedsbeiträge und durch Spenden.
• Der Verein ist keiner politischen Gruppe zugehörig.
• Seine Aktivitäten sind rein medizinisch und humanitär ausgerichtet.
• Alle Mitglieder sind ehrenamtlich tätig.

Quellen

Kufa

Katachel

Welthungerhilfe: Hilfsprojekt in Afghanistan

Ein Stuhl für Kabul (DAUG)

Ärzte ohne Grenzen: Organisation – Geschichte

Schulprojekt Spinboldak

Hindukusch – Zukunft für Afghanistan

Förderverein Amani-Oberrealschule Kabul

Rotes Kreuz

ADAV – Afghanisch Deutscher Ärzteverein