Menschenrechtsorganisationen
Menschenrechtsorganisationen setzen sich für die Wahrung von Menschenrechten ein. Sie kämpfen für die Freilassung politischer Gefangener, gegen die Todesstrafe oder die Verfolgung ethnischer Minderheiten. Durch Protestschreiben, Presseerklärungen oder Kampagnen wird versucht, politische Prozesse zu initieren oder zu beeinflussen.
Am Beispiel: Amnesty International (ai)
Amnesty International ist eine Menschenrechtsorganisation. Nach Selbstbeschreibung ist ai unabhängig von Regierungen, politischen Parteien, Wirtschaftsinteressen, Ideologien und Religionen. Die Finanzierung erfolgt aus privaten Spenden. Es wird kein Geld von Regierungen entgegengenommen. ai greift ein, wenn unantastbare Menschenrechte durch Regierungen oder Oppositionsgruppen verletzt werden.
Am 28. Mai 1961 veröffentlichten Zeitungen rund um den Globus den Appell des Briten Peter Benensons für die „Vergessenen Gefangenen“. Das Schicksal zweier portugiesischer Studenten war Anlass für den Aufruf des Rechtsanwaltes: Die jungen Männer waren zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Ihr Verbrechen: Sie hatten auf die Freiheit angestoßen. Benenson rief Menschen in aller Welt auf, sich unparteiisch und friedlich für die Freilassung von gewaltlosen politischen Gefangenen einzusetzen. Innerhalb eines Monats boten mehr als 1.000 Menschen ihre Hilfe an. Das war der Beginn der Arbeit von ai.
Mit intensiver Aufklärungsarbeit und fundierter Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen hat sich ai seither weltweit einen Namen gemacht. Die MitarbeiterInnen von ai sorgen für die gewissenhafte Überprüfung von Meldungen über Inhaftierungen, Folterungen oder Hinrichtungen. Sie erstellen ausführliche Berichte über die Menschenrechtssituation in einzelnen Ländern und die Fallakten zur Betreuung von Gewissensgefangenen und Opfern anderer Menschenrechtsverletzungen.
Wichtige Erkenntnisse liefern die Ermittlungsmissionen vor Ort. Allein 1997 führten 142 Missionen ai-ErmittlerInnen zu Recherchearbeit, Interviews mit Opfern von Menschenrechtsverletzungen, Treffen mit RegierungsvertreterInnen und zur Beobachtung von Gerichtsverfahren in über 60 Staaten. (red)
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