Ehemaliges Mitglied der IRA

Joe Doherty war schon als Jugendlicher ein Mitglied der Irisch Republikanischen Armee (IRA), einer paramilitärischer Gruppe.

Er operierte als Spion, sammelte Informationen über Aufenthaltsorte und Tätigkeiten britischer SoldatInnen, durch die die Attentate sicherer geplant werden konnten. Mit 17 Jahren bezeichnete er sich selbst als Soldat, für die Briten war er ein Terrorist. Er setzte sich für die Chancengleichheit katholischer Nordiren ein, dafür wollte er als Jugendlicher kämpfen. Damals war für Joe die Mitgliedschaft in einem Paramilitär verlockender als die herrschende Arbeitslosigkeit vieler KatholikInnen in Nordirland. Kurze Zeit später wurde er mit Sprengstoff im Wagen von einer Polizeipatrouille geschnappt. Die Strafe waren zwölf Jahre Gefängnis. Nachdem er die Blüte seiner Jugend in einer Zelle abgesessen hatte und von Rachegefühlen erfüllt war, kam er Mitte Zwanzig aus dem Gefängnis. 1980 war er einer der Schützen, die einen britischen Elite-Soldaten erschossen. Dafür musste er wieder zurück ins Gefängnis – bis 1999.

In den Jahren entwickelte sich der frühere „Terrorist“ zum Sozialarbeiter. Er will nun als Jugendarbeiter der neuen Generation Hoffnung geben, ihre Langeweile in sinnvolle Tätigkeiten umwandeln und ihnen zeigen, dass persönliche Werte einen Menschen mehr Kraft verleihen als ein Gewehr in den Händen. Joe will den Jugendlichen durch Computerkurse, Freizeitunterhaltungen, Bewerbungstraining und vielem mehr Chancen bieten. Es tut ihm jede/r leid, der/die sterben musste. Gleichzeitig sagt er, er sei nicht in den Krieg gezogen, der Krieg kam zu ihm.   

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