Dieser Text entstand im Rahmen des Schulprojektes "WhyWar.at-Darfur " im Sommersemester 2009 und wurde von folgenden SchülerInnen gestaltet:

Bernhard Reiter, Hans Prugger, Merlin Schmidt, Sascha Huber, Simon Schuster

Begleitung und Bearbeitung: Redaktionsteam WhyWar.at

SchülerInnen-Seite: Welche bewaffneten Akteure spielen im Krieg in Darfur eine Rolle?

Im Grunde genommen gibt es im Darfur-Konflikt drei große bewaffnete Akteure: Auf der Seite der Regierung gibt es verschiedene Milizen, wie die arabischen Reitermilizen, die als Dschandschawid bezeichnet werden, und die Sudanesische Armee. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Rebellenorganisationen wie die Sudan Liberation Army (SLA).

Dschandschawid

Die Dschandschawid sind eine nomadische Milizgruppe im Osten vom Sudan. Das Wort Dschandschawid kommt aus den Arabischen und bedeutet „Berittene Teufel“. Sie bestehen aus vier verschiedenen Organisationen: Abbala, Rizeigat-Abbala, Beni Halba und Misirya. Sie werden seit 1980 von der Regierung ausgerüstet um die Rebellenaufstände der Einheimischen niederzuschlagen. Bis zum Sommer 2005 gab es ca 50.000 Tote und Millionen wurden vertrieben. Bereits im Oktober 2006 gab es ca. 200.000 Tote und 2 Millionen Vertriebene. Die Dschandschawid finanzieren sich unter anderem mit Sklavenhandel. (Quelle: Buch „Die Sklavin“)
Ausrüstung:
Neben einer üblichen Wüstenkleidung aus langen Gewändern, die Schutz vor der Sonne bieten, tragen sie als wichtigste Waffen Ak-47s und Granatwerfer. Unter den Gewändern getragene Seiten aus dem Koran sollen sie vor Kugeln schützen.

Sudans People’s Armed Force

Die Volksarmee des Sudan ist die Armee, die direkt dem Präsidenten untersteht. In dieser Armee gibt es eine zweijährige Wehrpflicht für alle Männer zwischen 18 und 30. Die Armee besteht aus Luftwaffe, Marine und Heer. Weil der Sudan seit 1989 eine Militärdiktatur ist, hat die Sudanesische Armee einen sehr hohen Einfluss auf die Wirtschaft im Sudan. Zusammenarbeit beim Militär gibt es mit Russland, China, Iran und Lybien.
Ausrüstung: Im Jahr 2004 gab es im Sudan 270 Kampfpanzer, 218 gepanzerte Fahrzeuge, 316 Schützenpanzer und Artelleriegeschütze. Die Luftwaffe besitzt 5 Transportflugzeuge vom Typ Antonow, 15 Migs und 5 schwere Kampfhubschrauber.

Rebellen

Seitdem es den Konflikt in Darfur gibt, sind dort auch Rebellen. Aber diese bekämpfen meistens nicht nur die Regierung, sondern auch sie greifen oft die eigene Zivilbevölkerung oder andere Rebellengruppen an. Sehr häufig kann es dazu kommen, dass die Rebellen ein Gebiet besetzen und dort Wegzoll verlangen oder die dort lebenden Menschen ausbeuten.

Wichtigste Organisationen

Sudan Liberation Armie(SLA): Diese Rebellenorganisation ist 2003 gegründet worden. Ihr Gründer und auch ihr Anführer ist Abdel-Wahid Mohamet an Nur, der sich momentan in Paris aufhält. Er ist gebürtiger Fur. Sie ist eine der stärksten Rebellengruppen in Darfur. Ursprünglich hieß diese Gruppe Darfur Liberation Front(DLF). Die SLA ist eigentlich nur ein Zusammenschluss von vielen kleineren Organisationen und kämpft gegen die Unterdrückung in dem Gebiet von Darfur. Sie unterzeichneten jedoch im Mai 2006 den Friedensvertrag von Abuja.

Justice and Equality Movement (JEM): Diese Gruppe wurde bereits im Jahr 1999 gegründet, begann aber erst 2003 mit dem aktiven Kampf gegen die Regierung. Ihr Anführer ist der ehemalige Politiker Khalil Ibrahim. Diese Rebellengruppe wies den Friedensvertrag von Abuja ab. Anfang 2006 wurde die Zahl der Rebellen der JEM auf 2000-4000 geschätzt. Im Mai 2008 machte diese Gruppe unter dem Vorwand, die Regierung zu stürzen, einen Überfall gegen Omdurman.

Quellen

Film: Als der Wind den Sand berührte. (2006)

Nazer, Mende; mit Damien Lewis: Sklavin. Gefangen – Geflohen – Verfolgt. München: Knaur-Taschenbuch, 2004.

http://de.wikipedia.org/wiki/Darfur-Konflikt#Wichtigste_Kampfgruppen_in_Darfur