„Brutkasten-Geschichte“

Die sogenannte „Brutkasten-Geschichte“ ist ein besonders bekanntes Beispiel der bewussten Inszenierung einer Kriegsmeldung im Interesse einer Kriegspartei.

„Ich sah die irakischen Soldaten ins Krankenhaus kommen“, erzählte sie. „Sie nahmen Babys aus den Brutkästen, nahmen die Brutkästen mit und ließen die Babys auf dem kalten Fußboden sterben.“ Unter Tränen präsentiert die von der PR-Agentur „Hill & Knowlton“ präparierte „Krankenschwester Najirah“ vor dem Menschenrechtsausschuss des US-Kongresses am 10.10.1990 die sogenannte Brutkastenstory. Mit dieser sorgsam inszenierten Fantasiegeschichte wurde später u. a. die alliierte Intervention legitimiert. Bei der vermeintlichen Krankenschwester handelte es sich tatsächlich um die Tochter des kuwaitischen Botschafters in Washington.  

Quellen

Gerhard Paul: Bilder des Krieges – Krieg der Bilder. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2004.