Militärsprache im Golfkrieg
Der Sprachgebrauch der US-Militärs im Golfkrieg 1991 war gekennzeichnet von bewusster Verharmlosung auf der einen und absichtlicher Übertreibung auf der anderen Seite.
Im Vergleich zu früheren Kriegen war die Politik der USA hinsichtlich der Medien- und Pressefreiheit viel restriktiver. In sogenannten „Briefings“ – durch das Militär organisierte Informationsveranstaltungen – wurden Informationen für die Presse den eigenen Interessen entsprechend aufbereitet.
Die Alliierten hatten: Die Iraker hatten:
Armee, Marine und Luftwaffe Eine Kriegsmaschine
Grundregeln für die JournalistInnen Zensur
Pressekonferenzen Propaganda
Die Alliierten: Die Iraker:
eliminierten töteten
neutralisierten töteten
hielten inne verkrochen sich in Löchern
bemühten sich um präzise Angriffe feuerten wild auf alles
Die Allierten waren: Die Iraker waren:
professionell einer Hirnwäsche unterzogen
vorsichtig feige
voller Tapferkeit Kanonenfutter
loyal blind gehorchend
mutig fanatisch
Quelle
Andreas Elter: Die Kriegsverkäufer. Geschichte der US-Propaganda 1917-2005. Suhrkamp Verlag 2005 (S. 241)